Eintracht Garstedt 1964/65
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Bekannte Persönlichkeiten |
Spieler: Hans-Werner Steen |
Datum | Gegner | Ergebnis | |
15.08.1964 | Germania Schnelsen | 0:6 | A |
23.08.1964 | Holsatia Elmshorn | 0:3 | H |
29.08.1964 | FC Pinneberg | 0:1 | A |
06.09.1964 | SV Halstenbek-Rellingen | 1:1 | H |
20.09.1964 | Fichte Langenhorn | 1:1 | A |
27.09.1964 | Blau-Weiß 96 Schenefeld | 1:0 | H |
11.10.1964 | Union Tornesch | 2:3 | A |
18.10.1964 | SV Lieth | 3:1 | H |
25.10.1964 | Komet Blankenese | 3:1 | A |
08.11.1964 | Eidelstedter SV | 1:1 | H |
15.11.1964 | SV Lurup | 1:2 | A |
22.11.1964 | Wedeler TSV | 2:1 | H |
29.11.1964 | Rasensport Elmshorn | 2:2 | A |
13.12.1964 | SV Lurup | 0:7 | H |
17.01.1965 | Germania Schnelsen | 0:0 | H |
24.01.1965 | Blau-Weiß 96 Schenefeld | 0:1 | A |
31.01.1965 | SV Halstenbek-Rellingen | 2:4 | A |
07.02.1965 | Komet Blankenese | 0:0 | H |
28.02.1965 | Fichte Langenhorn | 0:3 | H |
07.03.1965 | Rasensport Elmshorn | 1:2 | H |
20.03.1965 | Holsatia Elmshorn | 1:2 | A |
28.03.1965 | Union Tornesch | 3:5 | H |
04.04.1965 | Eidelstedter SV | 2:6 | A |
11.04.1965 | SV Lieth | 1:1 | A |
25.04.1965 | Wedeler TSV | 0:2 | A |
23.05.1965 | FC Pinneberg | 1:2 | H |
Pokalspiele | |||
04.10.1964 | TuS Borstel-Hohenraden⁵ | 2:1 | A |
01.11.1964 | Uhlenhorster SC Paloma⁴ | ?:? | A |
3:3 n. V. | |||
18.11.1964 | Hinschenfelder FC⁴ | ?:? | A |
2:3 n. V. | |||
Das Spiel vom 01.11.1964 wird archivintern als 3:3 und das Spiel vom 18.11.1964 als 2:2 gewertet, solange die korrekten Ergebnisse nach 90 Minuten nicht ermittelt werden konnten. |
Die Saison 1964/65 war die zwanzigste in der Geschichte von Eintracht Garstedt. Die Mannschaft spielte in der Verbandsliga Germania (4. Liga) und belegte dort am Saisonende den dreizehnten Rang, durch den man absteigen musste. Im HFV-Pokal erreichte man die 3. Runde.
Saisonverlauf
Vor der Spielzeit war die Eintracht in die nach Verbandsmeinung geographisch besser passende Germania-Staffel eingegliedert worden, nachdem man die letzten Jahre in der Verbandsliga Hammonia heimisch war – und passend dazu musste Garstedt zum Saisonbeginn zur Germania nach Schnelsen reisen. Im Gegensatz zu den meisten letzten Spielzeiten wurden die ersten Spiele dabei völlig verhauen: 0:6, 0:3 und 0:1 lauteten die ersten Ergebnisse, wodurch man sich von Anfang an auf dem letzten Tabellenplatz befand, ehe man durch ein Unentschieden gegen HR erstmals das Tabellenende verließ und zwei Wochen später mit einem 1:0 gegen Blau-Weiß 96 die Abstiegsplätze hinter sich lassen konnte. Anschließend verlor man zwar beim bis dato punktlosen Union Tornesch, aber im Verlauf des Herbstes konnte sich Garstedt von den Abstiegsrängen befreien und noch weitere drei Siege bis zur Winterpause holen, womit man sich bis Hinrundenende auf den neunten Rang mit fünf Punkten Vorsprung auf Platz 13 hocharbeiten konnte. Wie üblich ging es noch im alten Jahr mit den ersten Spielen der Rückrunde los, und pünktlich mit dem Rückrundenauftakt begann der Absturz von Eintracht Garstedt: Man verlor deutlichst mit 0:7 daheim gegen den SV Lurup.
Mit vier Siegen und zwölf gesammelten Punkten kehrte man aus der Weihnachtspause zurück, womit man eine relativ gute Ausgangsposition für den Kampf um den Klassenerhalt hatte. Diese schien sich durch ein starkes 0:0 gegen die Spitzenmannschaft aus Schnelsen auch zu bestätigen, aber in der Folge sammelte man Niederlage um Niederlage, bis man nach einer 1:2-Heimniederlage gegen Raspo Elmshorn Anfang März erstmals seit dem Saisonstart wieder auf einen Abstiegsplatz abrutschte. Einen Monat später stand man bereits mit dem Rücken zur Wand, obwohl man den Klassenverbleib noch in der eigenen Hand hatte, da die folgenden Gegner die SV Lieth und der Wedeler TSV waren, die beide zwei Punkte Vorsprung auf die Eintracht hatten. In diesen Wochen wurde der Abstieg entgültig besiegelt: Bei der SV Lieth gelang bloß ein 1:1-Unentschieden und in Wedel verlor man gar mit 0:2, so dass ein Spieltag vor Schluss der Abstieg in die Bezirksklasse feststand.
Im Hamburger DFB-Pokal spielte man kurioserweise in der 1. Runde gegen Borstel-Hohenraden, gegen die man bereits im Mai ein Testspiel nach der Saison bestritten hatte. Nach dem Erfolg gegen die Borsteler erhielt man mit dem USC Paloma einen ungleich schwereren Gegner, gegen den man nach 120 Minuten 3:3 spielte, ehe man noch auf dem Sportplatz per Losentscheid zum glücklichen Sieger ernannt wurde. In der 3. Runde hatte Eintracht Garstedt aber nicht mehr so viel Glück, denn als man gegen Hinschenfelde abermals in die Verlängerung musste, konnte man sich nicht ins erneute Loseziehen retten und verlor mit 2:3.
Privatspiele
Die erste Saisonwoche hatte eine ganze Armada an Privatspielen für Eintracht Garstedt vorbereitet, und dabei startete man mit drei Heimspielen in die Saisonvorbereitung: Am 2. August testete man gegen die SV Polizei Hamburg (3:4), bereits zwei Tage später empfing man den Niendorfer TSV (5:1) und am 8. August folgte ein Spiel gegen die Groß Flottbeker SV (6:3). Das Highlight der ersten Trainingswoche war aber das am 9. August ausgetragene Turnier des MTV Neuenfelde – bereits im Vorjahr hatte man den Titel gewinnen können, und auch 1964 gelang durch einen abermaligen Finalsieg gegen den Gastgeber der Triumph. Mit drei Testspielen und einem ganzen Turnier in nur acht Tagen hatte sich die Eintracht damit wohl ausreichend vorbereitet, und bis zum Ligaauftakt eine Woche später trug man kein weiteres Spiel mehr aus.
Erst im neuen Jahr trug Garstedt wieder ein Freundschaftsspiel aus, und das diesmal ungewöhnlicherweise sogar auswärts: Am 3. Januar unterlag man beim SV St. Georg mit 0:2.
Im Verlauf der Rückrunde spielte Garstedt am 20. Februar, als man in der Liga ein spielfreies Wochenende hatte, ein Heimspiel gegen den Hamburger FC 1924, das man 4:2 gewinnen konnte.
Nach dem enttäuschenden und hochverdienten Abstieg in Folge der erschreckend schwachen Rückrunde trug Eintracht Garstedt noch ein Privatspiel am 30. Mai beim SV Groß Borstel aus, das 4:4 endete.
Bemerkenswertes
Steen wechselte vor der Saison über die Stadtgrenze hinweg nach Garstedt. |
In der vergangenen Saison hatte Hans-Werner Steen für den Langenhorner TSV in der höchsten Hamburger Liga die Schuhe geschnürt, aber für die Saison 1964/65 wechselte er zum Verbandsligisten Eintracht Garstedt. Dies zeigt ein interessanter Artikel aus dem Hamburger Abendblatt, der in der Sommerpause alle Spielerwechsel der höchsten Hamburger Spielklasse aufzeichnete und daher auch die Zu- und Abgänge des benachbarten Hamburger Vereins aus Langenhorn näher beleuchtete. Hans-Werner Steen, der als Stopper (also im Grunde als Verteidiger) aktiv war, verließ Garstedt nach dem Abstieg übrigens wieder und kehrte nach Langenhorn zurück.
Der schlechteste Saisonstart der Vereinsgeschichte. |
270 Spielminuten gegen Schnelsen, Elmshorn und Pinneberg, dabei 0 erzielte Tore bei genau 10 Gegentoren – für Garstedt las sich die Tabelle der Verbandsliga Germania im August 1964 wie eine Schreckensbilanz. Nie zuvor hatte man die ersten drei Ligaspiele einer Saison punktlos beendet, und mehr als drei Spiele in Folge ohne erzieltem Treffer hatte es auch noch nie gegeben. Erst am vierten Spieltag konnte man beim 1:1 gegen Halstenbek-Rellingen das erste Tor erzielen und den ersten Punkt holen. Es verwundert daher nicht, dass Garstedt am Saisonende die schlechteste Offensive der Liga stellte und man damit folgerichtig erstmals seit 1950 einen Abstieg hinnehmen musste (wenn man von der automatischen Rückstufung im Jahre 1963 aufgrund der Bundesliga-Einführung absieht).
In den Sechzigerjahren war das heute wie selbstverständlich zum K.-o.-System gehörige Elfmeterschießen noch nicht in den Regeln festgelegt, und so musste seinerzeit je nach Wettbewerbsbestimmungen ein Wiederholungsspiel oder das Los entscheiden, wenn ein Spiel nach der Verlängerung noch unentschieden stand. Im Hamburg-Pokal sahen die Regeln bei unentschiedenem Spielstand einen Losentscheid vor – und Eintracht Garstedt kam 1964 im Zweitrundenspiel beim USC Paloma erstmals in diese Situation, nachdem die vorherigen 120 Minuten inklusive Verlängerung 3:3 endeten. Die Eintracht hatte Glück und zog per Unentschieden in die 3. Runde ein. Das Los sollte für Eintracht Garstedt übrigens nie wieder entscheidend sein, womit man bis zum Ende eine einhundertprozentige Erfolgsbilanz beim Loseziehen hatte!
Jubiläen
Niederlagen und Gegentore gab es in dieser Saison zuhauf, und so sollten auch zwei unangenehme Vereinsjubiläen in diese Spielzeit fallen, die kurioserweise beide auf das Spiel am 28. März bei Union Tornesch entfielen: Das 2:5 in Tornesch stellte nicht nur die zweihundertste Niederlage für Eintracht Garstedt dar, das erste Gegentor in dieser Begegnung bedeutete auch den eintausendsten Gegentreffer der Vereinsgeschichte.