Eintracht Garstedt 1956/57
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Datum | Gegner | Ergebnis | |
26.08.1956 | Eintracht Lokstedt | 1:3 | A |
02.09.1956 | Eppendorfer SV | 4:2 | H |
09.09.1956 | SV West-Eimsbüttel | 1:2 | A |
23.09.1956 | TuS Alstertal | 2:2 | H |
30.09.1956 | Glashütter SV | 2:0 | A |
14.10.1956 | Niendorfer TSV | 5:0 | H |
21.10.1956 | TSV Stellingen 88 | 3:0 | H |
04.11.1956 | FC Alsterbrüder | 1:4 | A |
11.11.1956 | TuRa Harksheide | 3:0 | A |
02.12.1956 | TSV Sasel | 1:3 | H |
16.12.1956 | VfL Wellingsbüttel | 2:1 | H |
13.01.1957 | Eintracht Lokstedt | 4:1 | H |
27.01.1957 | TuRa Harksheide | 0:0 | H |
17.02.1957 | TSV Sasel | 4:1 | A |
24.02.1957 | VfL Wellingsbüttel | 5:2 | A |
03.03.1957 | FC Alsterbrüder | 0:1 | H |
10.03.1957 | Niendorfer TSV | 4:1 | A |
17.03.1957 | Eppendorfer SV | 6:1 | A |
24.03.1957 | SV West-Eimsbüttel | 5:2 | H |
07.04.1957 | Glashütter SV | 3:1 | H |
14.04.1957 | TuS Alstertal | 1:0 | A |
28.04.1957 | TSV Stellingen 88 | 5:2 | A |
Laut Abendblatt endete das Spiel vom 10.03.1957 3:1 statt 4:1. | |||
Spiel um Platz 1 | |||
26.05.1957 | Glashütter SV | 0:2 | N |
Pokalspiele | |||
09.12.1956 | Blau-Weiß 96 Schenefeld⁴ | 2:1 | A |
03.02.1957 | ETSV Altona⁵ | ?:? | A |
3:4 n. V. | |||
Das Spiel vom 03.02.1957 wird archivintern als 3:3 gewertet, solange das korrekte Ergebnis nach 90 Minuten nicht ermittelt werden konnte. |
Die Saison 1956/57 war die zwölfte in der Geschichte von Eintracht Garstedt. Die Mannschaft spielte in der Bezirksklasse Alster (4. Liga) und belegte dort am Saisonende den zweiten Rang. Im HFV-Pokal erreichte man die 2. Runde.
Saisonverlauf
Mindestens seit die genauen Spieltermine bekannt sind, hatte Eintracht Garstedt keinen Saisonauftakt mehr verloren – doch nun unterlag man am ersten Spieltag dem Namensvetter aus Lokstedt mit 1:3 und startete damit denkbar schlecht in die ungewohnte Alster-Staffel, in die man vor Saisonbeginn einsortiert wurde. Nach vier Spielen hatte Garstedt erst drei Punkte angesammelt, womit der Fehlstart perfekt war, und ausgerechnet jetzt ging es zum ausschließlich mit Siegen in die Saison gestarteten Glashütter SV. Das Spiel entwickelte sich zu einem Wendepunkt für die Einträchtler, denn man konnte die Konkurrenz mit 2:0 besiegen und anschließend eine kleine Serie starten, mit deren Hilfe man wieder in die Nähe des Aufstiegsranges gelangen konnte. Nach Abschluss der Hinrunde stand man mit 13 Punkten dennoch nur auf dem fünften Tabellenplatz, drei Punkte hinterm Tabellenersten von den Alsterbrüdern und zwei Punkte hinter der lokalen Konkurrenz aus Glashütte.
In der Rückrunde startete Garstedt seine Aufholjagd. Zwar musste man sich im zweiten Spiel des Jahres 1957 mit einem Unentschieden gegen Harksheide begnügen, aber ansonsten gewann die Eintracht Spiel um Spiel, womit man langsam aber stetig zur Tabellenspitze aufschließen konnte. Lediglich Anfang März patzte man einmal gegen die Alsterbrüder und ging als Verlierer vom Platz, nachdem der Gegner fünf Spiele in Folge verloren hatte – die restlichen Saisonspiele konnten aber ausnahmslos gewonnen werden, so dass der zwischenzeitliche Fünf-Punkte-Rückstand immer geringer wurde. Erneut war es dabei ein Sieg gegen Glashütte, der zu einem Meilenstein wurde, denn durch den 3:1-Erfolg Anfang März konnte man erstmals punktgleich mit dem GSV den ersten Rang belegen, den man bis zum letzten Spiel auch verteidigen konnte.
Da nun Glashütte und Garstedt punktgleich die Saison auf dem ersten und zweiten Rang beendeten, musste ein Entscheidungsspiel, das auf neutralem Boden ausgetragen wurde, den Aufstiegskampf entscheiden (der bessere Torquotient Glashüttes gegenüber Garstedt war dabei unerheblich). Die beiden Kontrahenten trafen sich dafür auf der heute nicht mehr existierenden Sportanlage Am Forsthof in Hamburg-Steilshoop zum Spiel um Platz 1. Nachdem Garstedt die beiden Ligaspiele gegen Glashütte bereits gewonnen hatte, konnte der Glashütter SV ausgerechnet das wichtigste Spiel der Saison mit 2:0 gewinnen und damit die Meisterschaft der Alster-Staffel feiern.
Wie bereits im letzten Jahr schied man auch 1957 in der 2. Runde des Pokals aus. Dieses Mal unterlag man nach Verlängerung gegen den unterklassigen ETSV Altona mit 3:4, wobei das Ergebnis nach 90 Minuten nicht gesichert ist.
Privatspiele
Zum Saisonauftakt am 5. August reiste man diesmal zu einem Auswärtsspiel zum SC Falke 1921 Hamburg, den man mit dem ungewöhnlichen Ergebnis von 4:5 besiegen konnte.
Diesmal war der SV Rugenbergen der von Eintracht Garstedt auserwählte Gegner für den 2. Weihnachtsfeiertag, der um 14:00 Uhr an der Ochsenzoller Straße empfangen wurde, und wenige Tage später am 30. Dezember trat man auch noch zu einem Spiel gegen die FTSV Hamm 02 an. Während man gegen Rugenbergen mit 0:2 unterlag, konnte man sich durch ein 6:0 gegen Hamm wieder rehabilitieren.
Zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Spiel um Platz 1 gegen Glashütte Ende Mai trug Garstedt am 19. Mai ein Gastspiel bei Union Tornesch aus, das man mit 2:4 verlor.
Nach dem enttäuschenden Entscheidungsspiel gegen Glashütte war bei der Garstedter Eintracht Wundenlecken angesagt. Hierfür holte man sich am 2. Juni Fortuna Langelohe als Privatgegner an die Ochsenzoller Straße, gegen den man immerhin 2:0 gewonnen konnte. Nachdem man am 23. Juni auch noch ein Abschlussspiel gegen den favorisierten Langenhorner TSV mit 2:1 gewinnen konnte, verabschiede man sich nach einer alles in allem großartigen Spielzeit in die Sommerpause.
Bemerkenswertes
Zumindest bei den höherklassigen Vereinen bahnte sich ein Ende der Spielsperre im Sommer an. |
Die offizielle vom DFB vorgegebene Sommerpause (die gleichbedeutend mit einer Spielsperre im Monat Juli war) begann langsam zu bröckeln. Schon 1955 und auch in einigen Jahren zuvor mussten Pflichtspiele bereits im Juli ausgetragen werden, da im Juni nicht mehr genügend Zeit war um die Saison regulär zu beenden, aber bislang war der Monat Juli im Normalfall mit einer Sperre belegt, so dass weder Pflicht- noch Testspiele in diesem Monat ausgetragen werden durften. Aber im Sommer 1954 wurde mit der Oberliga-Vergleichsrunde ein neuer sommerlicher Wettbewerb für Profivereine eingeführt, um mehr Sportwetten-Einnahmen generieren zu können – und so kam es wie es kommen musste: Im Jahre 1956 beschloss der DFB, dass nur ein Teil der Vereine seine Spielpause wie bislang im Juli haben würde, während der andere Teil die Spielsperre im Juni absitzen würde, womit die offizielle Sommerpause plötzlich keine Allgemeingültigkeit mehr besaß. Im Amateurfußball behielt die Juli-Sperre zwar nach wie vor seine Gültigkeit und auch die Sonderregelung im Profibetrieb gefiel bei Weitem nicht jedermann, so dass der DFB bereits Ende Juli bekanntgab, dass man sich zum Ziel setzte, im folgenden Jahr wieder eine allgemeingültige Sommerpause im Juli durchzusetzen, aber die Entwicklung deutete mehr und mehr auf ein langfristiges Abschaffen der Spielsperre hin.
Der 2:0-Sieg des Glashütter SV gegen die benachbarte Garstedter Eintracht, mit dem Glashütte zum Saisonabschluss im Spiel um Platz 1 schließlich den Aufstieg schaffte, wurde über ein halbes Jahrhundert später, im April 2009, von Glashüttes jahrzehntelangem Vorsitzenden Rolf Hack als sein schönster persönlicher Erfolg mit dem GSV bezeichnet. Hack war damals als erst 24-Jähriger bereits Fußballobmann beim GSV und wurde zwei Jahre später zum Vorsitzenden des Vereins gewählt – ein Amt, das er erst nach beeindruckenden 52 Jahren wieder abgab.
Jubiläen
Eintracht Garstedt hatte ab sofort einhundert Siege zu verzeichnen: Der 0:2-Auswärtssieg in Glashütte am fünften Spieltag bedeutete den hundertsten Pflichtspielsieg der Vereinsgeschichte, während das 4:1 in Sasel im Januar die Hundert-Siege-Marke auch in Ligaspielen knackte.