Sportanlage an der Ochsenzoller Straße
Das Vereinsgelände von Eintracht Norderstedt befindet sich an der Ochsenzoller Straße 58 im Norderstedter Stadtteil Garstedt und wurde vor der Vereinsgründung bereits vom 1. SC Norderstedt und Eintracht Garstedt genutzt. Die Sportanlage ist hauptsächlich durch das Edmund-Plambeck-Stadion bekannt, der zweitgrößten Sportstätte der Stadt Norderstedt nach dem veralteten Moorbek-Stadion in Friedrichsgabe. Ebenfalls Teil der Sportanlage an der Ochsenzoller Straße sind die zwei Kunstrasenplätze und ein Kleinfeld sowie natürlich das Vereinsheim. Zwar gehört die Anlage von Eintracht Norderstedt offiziell der Stadt, doch kümmert sich die Eintracht per Nutzungsvertrag eigenständig um die Instandhaltung des Areals, wofür sie wiederum Unterhaltskosten der Stadt Norderstedt erhält.
Die Sportanlage an der Ochsenzoller Straße wurde im Laufe der Zeit mehrfach aus- und umgebaut, und ihre lange Geschichte lässt sich bis auf einen Grandplatz aus den Vierzigerjahren zurückführen, der als Heimspielstätte von Eintracht Garstedt diente. Anfang der Sechzigerjahre wurde die Sportanlage mit einem weiteren Sportplatz offiziell eingeweiht und im Jahre 1975 erblickte das das Stadion an der Ochsenzoller Straße das Licht der Welt, welches fortan als Spielort der ersten Herrenmannschaft des 1. SC Norderstedt diente und als erster Sportplatz in Garstedt auch einen Naturrasenbelag aufwies. Ihr heutiges Erscheinungsbild erhielt die Sportanlage jedoch erst um die Jahrtausendwende: Die beiden Grandplätze wurden zu Kunstrasenfeldern umgebaut, ein Kleinfeld auf einer Freifläche am Rande der Anlage erbaut und das Stadion in Edmund-Plambeck-Stadion umbenannt. Heute wird die Sportanlage nur noch von Eintracht Norderstedt genutzt, das sich 2003 vom SCN abspaltete.
In unmittelbarer Umgebung zu den Sportplätzen der Eintracht befinden sich die Tennisplätze des TC Garstedt und der Sportpark Scharpenmoor des 1. SC Norderstedt.
Geschichte
Stadtpläne zeigen, dass das Areal der heutigen Sportanlage vor dem Zweiten Weltkrieg noch nicht bebaut war. In den Dreißigerjahren existierten bereits der Scharpenmoor und die Ochsenzollerstraße (damals zusammengeschrieben), an denen sich heutzutage die beiden Eingänge zum Stadion befinden, allerdings gab es lediglich einige Kleingartenparzellen auf dem Gelände des heutigen nördlichen Kunstrasenplatzes, während das restliche Areal gänzlich unbebaut war und sich wahrscheinlich aus mehreren bäuerlichen Grundstücken zusammensetzte. Die nahegelegene Garstedter Kirche an der Kirchenstraße bestand bereits, der anliegende Friedhof war jedoch noch deutlich kleiner und grenzte noch nicht bis an die Ochsenzollerstraße. Auch das Garstedter Rathaus an der Ecke zum heutigen Hermann-Löns-Weg war noch nicht erbaut worden; das Garstedter Ortszentrum befand sich seinerzeit auf beiden Seiten entlang der Hauptstraße (heute Niendorfer Straße).
Der erste Garstedter Sportplatz
Garstedt in den 1920ern, 1950ern, 1970ern, 1980ern und 2010ern. |
Fußball wurde zu diesem Zeitpunkt in Garstedt noch nicht gespielt, aber kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde mit dem SV Eintracht Garstedt der wahrscheinlich erste Fußballverein der Ortsgeschichte gegründet.
Zwar wurde Eintracht Garstedt bereits in seiner Anfangszeit gelegentlich in Zeitungen erwähnt, wenn Ligaspiele für die Mannschaft anstanden, allerdings in aller Regel ohne Angabe des Spielortes. Die erste überlieferte Erwähnung eines Garstedter Sportplatzes erfolgte erst vier Jahre nach Vereinsgründung, als das Hamburger Abendblatt ein Fußballturnier zwischen der gastgebenden Eintracht und Fichte Langenhorn, Friedrichsgabe, Glashütte, Niendorf und Rugenbergen für den 24. Juli 1949 ankündigte, das „in Garstedt“ stattfinden sollte. Bemerkenswert ist, dass hierbei keine genaue Adresse genannt wurde, weswegen man annehmen kann, dass es damals im Ort ansonsten keine Fußballplätze gegeben hat und die einfache Ortsbezeichnung damit eindeutig gewesen sein muss. Auch die zweite Erwähnung eines Sportplatzes in Garstedt anlässlich eines Aufstiegsspiels gegen die SpVgg Vierlanden im Juni 1951 beschränkte sich auf die Ortsangabe ohne Adresszusatz.
Tatsächlich zeigt ein nicht genau datierbarer Stadtplan aus den Vierzigerjahren auch erstmals einen Sportplatz auf der heutigen Anlage: Die Kleingärten sind abgerissen und durch einen Fußballplatz ersetzt worden (heute Sportplatz Garstedt 2). Es ist nicht bekannt, wann genau der damalige Grandplatz angelegt wurde und ob die betroffenen Kleingartenbesitzer mit dem Bau des Sportplatzes einverstanden waren, aber da bereits vor der Gründung von Eintracht Garstedt Jugendliche auf dem gemeindeeigenen Sportplatz an der Ochsenzoller Straße Fußball spielten, ist gesichert, dass der Sportplatz zum Zeitpunkt der Vereinsgründung bereits existierte und sämtliche Heimspiele der Garstedter Eintracht auf diesem Sportfeld ausgetragen wurden – zumal zu Ostern 1950 unweit des Platzes das erste Vereinsheim der Eintracht eingeweiht wurde.
Am 30. Juni 1951 wird inmitten einer langen Auflistung erstmals der Spielort „Garstedt“ vor einem Pflichtspiel im Abendblatt erwähnt. |
Die Einweihung der Sportanlage
Bereits Mitte der Fünfziger forderte Eintracht Garstedt einen Ausbau der Sportplätze, da die Gemeinde immer größer wurde und auch die Mitgliedszahlen des Vereins immer weiter anstiegen. So hielt der Vereinsvorsitzende Edmund Plambeck auf der Feier zum zehnjährigen Geburtstag von Eintracht Garstedt am 29. Oktober 1955 eine Rede, in der er den Wunsch äußerte, dass die Gemeinde in naher Zukunft den Bau eines Jugendheims und eines zweiten Sportplatzes bewilligen solle.
Nachdem die Gemeinde Anfang 1962 eine Freifläche zwischen Ochsenzoller Straße und Scharpenmoor erwerben und den Bau eines neuen Sportzentrums beginnen konnte, wurde am 17. November desselben Jahres mit einem weiteren Grandplatz nahe dem Scharpenmoor (heute Sportplatz Garstedt 3) endlich die neue Sportanlage eingeweiht. Zwei Jahre später erhielt auch der ältere Sportplatz eine Generalüberholung und wurde für die Turnsparte des Vereins mit einer Kampfbahn ausgestattet, was nebenbei einen Boom der Leichtathletikabteilung verursachte.
Im Juni 1968 wurden schließlich die ersten vier Tennisplätze eingeweiht, wobei zugleich mit dem Tennisclub Garstedt auch ein unabhängiger Verein für diesen Sport gegründet wurde, der gemeinsam mit Eintracht Garstedt auf der Anlage trainierte.
Da das Jahr 1962 heute zumeist als Stichtag für die Errichtung der Sportplätze an der Ochsenzoller Straße angegeben wird, wird oft außer Acht gelassen, dass der älteste Sportplatz der Anlage zu diesem Zeitpunkt bereits fast zwei Jahrzehnte lang existierte und daher auf der Sportanlage weitaus länger Fußball gespielt wurde als oft angenommen.
Der Weg in die Modernität
Nachdem 1970 die Stadt Norderstedt gegründet wurde und sich Eintracht Garstedt dem 1. SC Norderstedt zwei Jahre später anschloss, gab es große Ambitionen in der Fußballabteilung des neugegründeten Großvereins, was zugleich den Bau eines Stadions notwendig machte.
Bierdeckel des SCN in Erinnerung an die Sportpark-Einweihung. |
Der Stadionbau wurde 1975 abgeschlossen, womit der Garstedter Fußballklub nach genau drei Jahrzehnten endlich eine Spielstätte vorzuweisen hatte, die einen Rasen- und keinen Grandbelag besaß. Das 5000 Zuschauer fassende Stadion erhielt den simplen Namen Stadion Ochsenzoller Straße und wurde bei einem Freundschaftsspiel gegen den Bundesligisten Werder Bremen vor gut 3000 Zuschauern feierlich eingeweiht. Fortan trug die erste Fußballmannschaft des 1. SC Norderstedt all ihre Heimspiele im Stadion aus, während die beiden Grandplätze nur noch für die unteren Mannschaften und die Jugendteams verwendet wurden.
1977 konnten sich auch die anderen Abteilungen des 1. SC Norderstedt freuen, da das Gebäude des Sportparks Scharpenmoor fertiggestellt wurde, in dem unter anderem die Kegel-, Tanz- und Hallentennisabteilungen des Vereins aktiv sein konnten. 1985 wurde der Sportpark zu Ehren des langjährigen Vereinsvorsitzenden in Sportpark Edmund Plambeck umbenannt. Aber auch der TC Garstedt expandierte in dieser Zeit und erhielt 1981 ein richtiges Vereinsheim neben seinen Tennisplätzen, nachdem man zuvor lediglich eine einfache Holzhütte als Vereinszentrum vorzuweisen hatte.
In jüngerer Zeit
Abgesehen von einigen kleineren Anpassungen (wie die Modernisierung des Umkleidetraktes und vor allem der Bau eines Tribünendachs über der Haupttribüne 1987) blieben das Stadion und die benachbarten Sportplätze für die folgenden zwei Jahrzehnte mehr oder minder unverändert.
Der von der Ochsenzoller Straße aus zu sehende Schriftzug „FC. Eintracht Norderstedt“ am Clubhaus. |
Dies änderte sich erst ab Mitte der Neunzigerjahre, als der Sportpark eine Beachvolleyballanlage erhielt und im neuen Jahrtausend die Hallentennisfelder in ein Dojo, eine Gymnastikhalle und eine Geräteturnhalle umgewidmet wurden, da sich die Tennisabteilung zugunsten des benachbarten TC Garstedt nach und nach auflöste. Heute besteht nur noch ein Hallentennisplatz im Sportpark, aber dafür hat der TCG mittlerweile neun Tennisfelder. Außerdem wurde der Sportpark Edmund Plambeck im Zuge der Abspaltung von Eintracht Norderstedt wieder in Sportpark Scharpenmoor umbenannt, da fortan das Stadion den Namen Plambecks tragen sollte.
Auch die Fußballplätze der Anlage wurden zur Jahrtausendwende umgebaut. Bereits 2001 erhielt der Sportplatz Garstedt 3 einen Kunstrasenbelag, womit der recht abseits gelegene Platz der erste an der Ochsenzoller Straße wurde, der mit Kunstrasen ausgestattet wurde, und zu diesem Anlass wurde mit dem Kleinfeld Garstedt 4 auch ein kleiner Rasenplatz für untere Jugendmannschaften erbaut. Als sich Eintracht Norderstedt vom 1. SC Norderstedt abspaltete, wurde das Stadion Ochsenzoller Straße in Edmund-Plambeck-Stadion umbenannt und da der reine Fußballverein mit der Leichtathletikanlage um den Sportplatz Garstedt 2 wenig anfangen konnte, wurde die Laufbahn bis 2008 abgerissen. Zugleich wurden der Sportplatz 2 und das Kleinfeld 4 im Jahre 2008 durch einen Kunstrasenplatz ersetzt.