Eintracht Garstedt 1954/55
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Der HSV Barmbeck-Uhlenhorst benannte sich während der Saison in HSV Barmbek-Uhlenhorst um. |
Datum | Gegner | Ergebnis | |
22.08.1954 | Farmsener TV | 14:0 Ann. | H |
29.08.1954 | SC Poppenbüttel | 4:3 | A |
12.09.1954 | FTSV Berne | 5:0 | H |
19.09.1954 | SC Urania | 0:3 | A |
26.09.1954 | Farmsener TV | 2:2 | H |
10.10.1954 | SV Großhansdorf | 1:2 | A |
17.10.1954 | Meiendorfer SV | 4:2 | H |
24.10.1954 | TuRa Harksheide | 2:1 | A |
14.11.1954 | Dulsberger SC Stern-Pfeil | 1:3 | H |
17.11.1954 | SV Uhlenhorst-Herta | 0:2 | A |
05.12.1954 | HSV Barmbek-Uhlenhorst | 1:4 | H |
12.12.1954 | Walddörfer SV | 5:2 | A |
09.01.1955 | SC Urania | 1:0 | H |
23.01.1955 | SV Uhlenhorst-Herta | 6:1 | H |
30.01.1955 | Meiendorfer SV | 3:2 | A |
06.02.1955 | HSV Barmbek-Uhlenhorst | 2:3 | A |
27.03.1955 | Dulsberger SC Stern-Pfeil | 3:0 | A |
03.04.1955 | Walddörfer SV | 8:0 | H |
17.04.1955 | SV Großhansdorf | 0:0 | H |
24.04.1955 | FTSV Berne | 5:2 | A |
01.05.1955 | SC Poppenbüttel | 0:2 | H |
08.05.1955 | TuRa Harksheide | 4:1 | H |
26.06.1955 | Farmsener TV | 3:3 | A |
Pokalspiele | |||
19.12.1954 | SC Eilbeck⁴ | 4:2 | H |
13.02.1955 | Niendorfer TSV⁵ | 3:2 | H |
15.05.1955 | Uhlenhorster SC Paloma³ | 3:1 | H |
21.05.1955 | Hamburg-Eimsbütteler BC³ | 5:0 W | A |
04.06.1955 | SC Sperber² | 1:3 | H |
Die Saison 1954/55 war die zehnte in der Geschichte von Eintracht Garstedt. Die Mannschaft spielte in der Bezirksklasse Walddörfer (4. Liga) und belegte dort am Saisonende den vierten Rang. Im HFV-Pokal erreichte man die 5. Runde.
Saisonverlauf
Zum Saisonauftakt empfing Garstedt den einzigen Aufsteiger der Liga, den Farmsener TV, der mit einem beeindruckenden 14:0 bezwungen werden konnte. Da man auch die folgenden zwei Spiele gewinnen konnte, grüßte man zum Saisonbeginn von der Spitze der Tabelle, doch als der 14:0-Rekordsieg gegen Farmsen annulliert und vom Verband neu angesetzt wurde, fiel Garstedt Mitte September in ein kleines Loch und konnte drei Begegnungen in Folge nicht gewinnen – darunter auch das Wiederholungsspiel gegen den FTV, das diesmal nur 2:2 endete. Der Rest der Hinrunde verlief durchwachsen: Bis zu den Weihnachtsferien konnte man keine Siegesserie mehr starten, verlor aber auch nie mehr als drei Spiele am Stück, so dass man die Feiertage im Mittelfeld des Tableaus verbrachte.
Die Rückserie begann vielversprechend, da man im Januar sämtliche Spiele gewinnen und nach vier Erfolgen hintereinander den Anschluss an die vorderen Plätze wieder herstellen konnte, ehe eine Niederlage beim Tabellenersten Barmbek-Uhlenhorst Garstedt wieder ausbremste. Es folgte eine wochenlange Spielpause aufgrund der miserablen Witterungsbedingungen, die in sämtlichen Amateurklassen Hamburgs für zahllose Spielabsagen führte, und erst anderthalb Monate später kehrte man mit einem glatten 3:0-Erfolg in Dulsberg in den Spielbetrieb zurück. In den letzten Saisonspielen konnte man schließlich befreit aufspielen – mit dem Abstieg hatte man ohnehin nie was zu tun und in den Aufstiegskampf konnte man auch nicht mehr eingreifen – und so konnte man zum Saisonabschluss den vierten Platz erlangen, welches die beste Ligaplatzierung seit dem Wiederaufstieg 1951 war.
Nach zwei Jahren nahm Garstedt wieder an der Hamburger Ausscheidungsrunde zum DFB-Pokal teil und konnte hierbei sogar einige Erfolgserlebnisse feiern. Unter anderem gelang in der 3. Runde ein überraschender 3:1-Erfolg gegen den eine Liga höher spielenden USC Paloma, und da der HEBC zum Viertrundenspiel eine Woche später nicht antrat erreichte man sogar kampflos die 5. Runde des Pokals. Hier durfte man den Zweitligisten SC Sperber empfangen, was als bislang höchstklassigster Gegner der Vereinsgeschichte ein echtes Highlight für die Eintracht war: Garstedt schlug sich wacker und unterlag gegen den deutlichen Favoriten nur mit 1:3.
Privatspiele
Bereits zum frühestmöglichen Termin am 1. August 1954 startete Eintracht Garstedt in die Saison. Das Testspiel gegen Fichte Langenhorn auf heimischer Anlage endete mit einem souveränen 7:2-Sieg.
Mal wieder trug Garstedt über die Feiertage mehrere Privatspiele aus: Dieses Mal empfing man am 1. Weihnachtsfeiertag den SV Rugenbergen (5:2) und am 2. Januar den höherklassigen Langenhorner TSV (3:0).
Auch inmitten der Rückrunde trugen die Garstedter ihr obligatorisches Privatspiel über die Ostertage aus: Dieses Mal gewann man gegen den Glashütter SV zu Hause mit 4:0, wenn auch der genaue Spieltermin nicht zu ermitteln ist, und zudem bestritt man am 17. Juni noch ein Heimspiel gegen den Eidelstedter SV, das 1:5 verloren wurde.
Die Saison war für die Einträchtler relativ spät zu Ende, da man lange im Hamburger Pokal vertreten war und der wochenlang noch einzige offene Gegner, der Farmsener TV, an den freien Wochenenden andere Spiele zu bestreiten hatte, da für Farmsen noch weit mehr Spiele ausgefallen waren als für Garstedt. So konnte man erst Ende Juni den Pflichtspielbetrieb beenden und hatte daher zum Saisonabschluss nur noch Zeit für ein einziges Privatspiel, einem Gastspiel bei den Sportfreunden Pinneberg am 30. Juni, gegen die man mit 3:4 unterlag. Spätere Privatspiele waren natürlich nicht mehr erlaubt, da das DFB-eigene Spielverbot für den Monat Juli nach wie vor Bestand hatte.
Bemerkenswertes
Der später annullierte höchste Sieg der Vereinsgeschichte im Abendblatt. |
Als Garstedt am 22. August 1954 zum Saisonauftakt den FTV mit 14:0 besiegte, wussten die beteiligten Personen wohl zweierlei nicht: Erstens, dass dies der höchste Sieg der Vereinsgeschichte sein sollte, den die Zuschauer an der Ochsenzoller Straße bestaunen durften, und zweitens, dass der Sieg niemals gewertet werden würde. Aus unbekanntem Grund wurde das Spiel nämlich annulliert und neu angesetzt – und das Wiederholungsspiel endete vier Wochen später mit einem enttäuschenden 2:2.
Der Hamburger Pokalwettbewerb litt im Frühjahr an großer Terminnot, als im Februar und März mehrere Pokalbegegnungen abgesagt werden mussten. Als der Spielbetrieb im Pokal im Mai wieder aufgenommen wurde, sollte der HEBC die Garstedter Eintracht am Samstag, den 21. Mai um 18:00 Uhr empfangen – und bereits einen Tag später um 10:45 Uhr das Ligaspiel gegen die SV Polizei bestreiten. Das war den Eimsbüttelern verständlicherweise zu viel für ein einziges Wochenende und so trat man zum Spiel gegen Garstedt einfach nicht an und überließ der Eintracht kampflos den Einzug in die 5. Runde. Die Prioritäten auf den Ligawettbewerb zu legen hatte dem HEBC aber nichts gebracht, denn das Spiel gegen die Polizisten verlor man mit 1:2 – Garstedt indes durfte im Pokal daraufhin gegen den Zweitligisten Sperber antreten und profitierte vom HEBC-Verzicht damit in Form eines richtigen Vereinshöhepunktes.
Undenkbar heute, aber der Hamburger Fußball-Verband hatte aufgrund der zahllosen Spielausfälle allgemein seine Probleme damit, rechtzeitig die Hamburger Teilnehmer für den Norddeutschen Pokal zu ermitteln, da trotz des harten Winters ein fixer Meldetermin für die Mannschaften des Norddeutschen Pokals festgelegt war, den der HFV kaum noch einzuhalten vermochte – und daher musste Hamburg seine zwei Teilnehmer bereits ernennen, als der Hamburg-Pokal noch in vollem Gange war. Somit wurden nach der 5. Runde aus den acht noch übrig gebliebenen Mannschaften einfach zwei glückliche Vereine ausgelost, die schließlich am norddeutschen Turnier teilnehmen durften, während die anderen sechs Teilnehmer leer ausgingen – der Garstedt-Bezwinger SC Sperber hatte allerdings kein Glück und spielte daher mit den fünf anderen unglücklichen Fünftrundengewinnern kurzfristig den Hamburg-Pokal zu Ende, in dem man erst im Finale mit 1:2 gegen den ASV Bergedorf 85 unterlag. Damit ist der erste Hamburger Pokalsieger der Geschichte im Grunde nur daraus resultiert, dass der eigentlich bereits nach dem Viertelfinale beendete Hamburg-Pokal ungeplant weitergespielt wurde – und kurios ist auch, dass das Endspiel am 2. Juli stattfand, obwohl nach wie vor die Juli-Sperre des DFB herrschte, die nur für einige wenige Spiele in Hamburg kurzfristig gelockert wurde.
Jubiläen
Eigentlich hätte Garstedt am dritten Spieltag gegen die FTSV Berne sein zweihundertstes Ligaspiel der Geschichte bestreiten sollen, doch da das bereits bestrittene Spiel gegen Farmsen nachträglich annulliert wurde, fiel dieses Jubiläum schließlich auf den vierten Spieltag. Das war Garstedts Pech: Spiel Nummer 200 ging bei Urania deutlich mit 0:3 verloren.