Sportplatz Garstedt 2
Sportplatz Garstedt 2 | |
Plätze | 1500 Plätze (davon 100 Sitzplätze, inoffiziell) |
Spielfeldmaße | 102 m × 65 m (Nutzfläche: 110 m × 71 m) |
Oberfläche | Kunstrasen, historisch Grand |
Mannschaften | 2. Herren, A-Jugend, B-Jugend |
Geschichte | |
ca. 1945 | Einweihung als Sportplatz Garstedt |
30.08.1975 | Umbenennung in Sportplatz Garstedt 2 |
ca. 2008 | Umbau zu einem Kunstrasenplatz |
Der älteste Sportplatz an der Ochsenzoller Straße ist der Sportplatz Garstedt 2 (auch kurz Garstedt 2 genannt), der in den Vierzigerjahren angelegt wurde, und zu Beginn der Garstedter Fußballgeschichte als Heimspielort des lokalen Fußballvereins diente. Ursprünglich ein einfacher Grandplatz, erhielt der Sportplatz in den Sechzigerjahren eine Laufbahn, ehe der Platz Anfang des 21. Jahrhunderts zu einem Kunstrasenplatz ohne Laufbahn umgebaut wurde. Bis zum Bau des Stadions im Jahre 1975 wurde der Platz einfach Sportplatz Garstedt genannt.
Der Sportplatz weist seit April 2019 exakt 100 Sitzplätze auf, die sich auf zwei Stahltribünen verteilen, die zwischen den Mannschaftskabinen aufgestellt wurden. Insgesamt können sich ungefähr 1500 Zuschauer auf dem Sportplatz einfinden, wobei diese Zahl nicht offizieller Natur ist.
Geschichte
Vor dem Zweiten Weltkrieg befanden sich lediglich Kleingärten an der Ochsenzoller Straße, wo sich heute der Sportplatz befindet, aber schon der erste verfügbare Stadtplan der Nachkriegszeit gab an dieser Stelle einen Sportplatz an, der noch einen für den damaligen Hamburger Amateurfußball typischen Grandbelag aufwies. Weitere Informationen über die frühe Geschichte des Sportplatzes sind jedoch spärlich: Weder ist bekannt, wann der Grundstein für den Sportplatz gelegt wurde, noch wann der Sportplatz fertiggestellt wurde, geschweige denn wer den Bau finanziert hat und wie hoch die Kosten überhaupt waren. So ist es durchaus im Bereich des Möglichen, dass der Sportplatz schon unter nationalsozialistischer Herrschaft errichtet wurde und vielleicht sogar die vorherigen Kleingartenbesitzer zwangsenteignet wurden. Die erste Erwähnung des Platzes dürfte allerdings auf die Jugendlichen zurückzuführen sein, die nach dem Zweiten Weltkrieg im Sommer 1945 auf dem Platz gebolzt haben und einige Monate später den Sportverein Eintracht Garstedt gründeten. Wettkampfspiele wurden ab Januar 1946 auf dem Sportplatz ausgetragen, als Eintracht Garstedt in den offiziellen Spielbetrieb eingriff.
Die Laufbahn vorm Clubhaus im Jahre 1966. |
Glücklicherweise lassen sich über die späteren Jahre des Sportplatzes weitaus mehr Informationen finden. Der Aufschwung des einstigen Dorfvereines Eintracht Garstedt begann im Jahre 1950, als ein Vereinsheim an der Ochsenzoller Straße nördlich des Sportplatzes erbaut wurde, und den hohen Stellenwert des Vereins in der Garstedter Bevölkerung zeigte eine Zuschauerzahl aus dem Jahre 1952, als sage und schreibe 1200 Menschen das sogenannte Ochsenzoller Derby gegen TuRa Harksheide sehen wollten. Der Sportplatz selbst war in desolatem Zustand: Der Grandbelag wirbelte den Staub derart auf, dass man manchmal die Spieler nicht mehr erkennen konnte, die Zuschauer waren noch nicht durch eine Begrenzung vom Spielfeld getrennt und hielten sich gerade in hitzigen Situationen auch manchmal auf dem Platz auf, und im Jahre 1947 erhielt Eintracht Garstedt vom Hamburger Fußball-Verband sogar einen Verweis, da das Areal hinterm Tor nicht abgegrenzt war.
In der Folgezeit drängte der Verein auf einen Ausbau der Sportanlage, welche Anfang der Sechzigerjahre schließlich bewilligt wurde, so dass unter anderem eine damals sogenannte Kampfbahn um den Sportplatz Garstedt errichtet wurde. Die Einweihung dieser Laufbahn wurde am 4. November 1964 bei einer Leichtathletikveranstaltung zwischen einer gemischten Mannschaft des Alsterkreises gegen eine Auswahl der dänischen Insel Fünen gefeiert, das die Alsterkreis-Auswahl nach Punkten standesgemäß mit 122:79 gewann.
Blick auf den nördlichen Torraum im Jahre 1971. |
Bereits 1962 war der benachbarte Sportplatz Garstedt 2 erbaut worden, zu dessen Einweihung ein Freundschaftsspiel gegen den Hamburger SV II (1:6) vor nahezu 2000 Zuschauern auf dem Sportplatz Garstedt ausgetragen wurde. Damit hatte Eintracht Garstedt zwar fortan zwei Sportplätze auf seiner Anlage, aber die Spiele der Herrenmannschaft fanden nach wie vor auf dem älteren Sportplatz statt, da dieser größere Spielfeldmaße aufwies und auch mehr Zuschauer aufnehmen konnte. 1975 war es mit den Herrenspielen auf dem drei Jahrzehnte alten Grandplatz aber doch vorbei: Mittlerweile war die Gemeinde Garstedt mit einigen Nachbargemeinden zur neuen Stadt Norderstedt fusioniert und auch der kleine Verein Eintracht Garstedt hatte sich dem 1. SC Norderstedt angeschlossen, der weitaus höhere Ambitionen als Amateurfußball hatte – und so wurde an der Ochsenzoller Straße ein Stadion erbaut, das fortan als Heimspielort der Herrenmannschaft diente. Der alte Sportplatz (nun Garstedt 2 genannt) war jetzt nur noch für untere Herrenspiele und Juniorenmannschaften vorgesehen.
Bei dieser Situation blieb es nun für mehrere Jahrzehnte, ehe in den Neunzigern der Kunstrasen die Hamburger Amateurplätze eroberte. Auch der 1. SC Norderstedt konnte und wollte sich dieser Innovation nicht verschließen und beschloss schließlich den Umbau eines seiner Grandplätze zu einem Kunstrasenplatz, allerdings entschied man sich im Jahre 2001 für den Sportplatz Garstedt 3, so dass der Platz 2 nach wie vor seinen veralteten Grandbelag behielt und nun nur noch ein Nischendasein auf der Sportanlage führte: Die erste Mannschaft spielte natürlich weiter im Stadion, aber die weiteren Mannschaften inklusive der Juniorenabteilungen waren fortan hauptsächlich auf dem benachbarten Kunstrasen aktiv.
Im Jahre 2003 wurde Eintracht Norderstedt gegründet, der die Sportplatzanlage vom 1. SC Norderstedt übernahm und nur Fußball in seinem Vereinsprogramm anbot. Dies stellte indirekt einen Wendepunkt für den Sportplatz Garstedt 2 dar, da nun nicht mehr nur der Oberflächenbelag sondern auch die Laufbahn obsolet waren. Eine Modernisierung des Sportplatzes war daher nun unausweichlich, weswegen die Leichtathletikanlagen bis Anfang 2008 entfernt wurden – die nördliche Kurve der Laufbahn wurde dabei durch einen Parkplatz ersetzt, aber auf den anderen Seiten kann man die ehemalige Laufbahn auf Luftbildern noch erahnen. Während des Umbaus wurde auch endlich auch der Grandbelag entfernt und durch einen neuen Kunstrasen ersetzt, womit der älteste Platz der Sportanlage tatsächlich auch der letzte wurde, der einen Kunstrasen erhielt.
Damit stieg schlussendlich auch wieder die Wichtigkeit des Platzes für den Verein, da der Kunstrasen auf dem benachbarten Sportplatz mittlerweile komplett veraltet war. Im Juli 2008 wurde der neue Kunstrasenbelag auf dem Sportplatz Garstedt 2 bei einem Testspiel von Eintracht Norderstedt gegen die A-Junioren-Nationalmannschaft der Vereinigten Arabischen Emirate eingeweiht, welches die Araber mit 1:0 gewannen. Daraufhin wechselten viele Mannschaften der Eintracht für ihre regulären Heimspiele auf den neuen Platz, der nun wieder zum wichtigsten Nebenplatz an der Ochsenzoller Straße wurde – und auch die Herrenmannschaft der Eintracht wich fortan wieder gelegentlich auf Platz 2 aus, wenn das Stadion nicht bespielbar war.
Dass fortan hauptsächlich der Sportplatz Garstedt 2 im Fokus der Eintracht liegen würde, zeigte sich im April 2019 daran, dass bei Modernisierungsarbeiten zwei kleine Stahltribünen hinter der Seitenlinie zwischen den Mannschaftskabinen aufgestellt wurden, die beide exakt 50 Sitzplätze bieten. Damit wurde erstmals ein Nebenplatz des Edmund-Plambeck-Stadions mit einer Sitzmöglichkeit für die Zuschauer aufgewertet.
Besondere Spiele
Auf dem Sportplatz Garstedt 2 finden derzeit sowohl die Heimspiele der 2. Herren von Eintracht Norderstedt als auch die der A- und B-Junioren statt – womit der Sportplatz hauptsächlich von Mannschaften genutzt wird, die durchaus regelmäßig ihre Erwähnung in den Medien finden.
Da der Sportplatz über die gesamte Vereinsgeschichte von Eintracht Garstedt genutzt wurde und auch gelegentlich noch Eintracht Norderstedt auf dem Spielfeld antritt, um den Rasen im Edmund-Plambeck-Stadion nicht unnötig zu strapazieren, gab es bereits eine Reihe nennenswerter Begegnungen auf dem Sportplatz Garstedt 2.
Nationalmannschaften auf dem Sportplatz Garstedt 2 | ||||
xx.07.2008 | Freundschaftsspiel | Eintracht Norderstedt – Vereinigte Arabische Emirate U18 | 0:1 | |
Ausländische Vereine auf dem Sportplatz Garstedt 2 | ||||
04.08.1957 | Freundschaftsspiel | Eintracht Garstedt – BSG Chemie Jena | 2:2 | |
17.04.1960 | Freundschaftsspiel | Eintracht Garstedt – Sunden IF | 4:1 | |
04.04.1961 | Freundschaftsspiel | Eintracht Garstedt – Sorgenfri IK | 5:2 | |
NFV-Pokal-Spiele auf dem Sportplatz Garstedt 2 | ||||
NFV-Pokal-Spiele auf dem Sportplatz Garstedt 2 | ||||
26.07.1969 | NFV-Pokal | Eintracht Garstedt – SC Concordia | 1:1 (0:1), V 0:0 | 600 |
Pflichtspiele von Eintracht Norderstedt auf dem Sportplatz Garstedt 2 | ||||
03.08.2008 | HFV-Pokal | Eintracht Norderstedt – Sport Hamburg Benfica | 10:1 (5:1) | |
15.11.2008 | Oberliga Hamburg | Eintracht Norderstedt – HSV Barmbek-Uhlenhorst | 2:4 (1:1) | 120 |
04.05.2010 | Oberliga Hamburg | Eintracht Norderstedt – Niendorfer TSV | 2:2 (1:1) | 50 |
06.02.2011 | HFV-Pokal | Eintracht Norderstedt – FC Bergedorf 85 | 2:4 (1:2) | |
01.04.2013 | Oberliga Hamburg | Eintracht Norderstedt – SV Curslack-Neuengamme | 2:2 (0:0) | 345 |