Eintracht Garstedt 1950/51
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Bekannte Persönlichkeiten |
Spieler: Asmussen, Gehring, Schorsch Klein, Pleister |
Datum | Gegner | Ergebnis | |
20.08.1950 | SV Bergstedt | 5:0 | A |
27.08.1950 | Meiendorfer SV | 5:0 | H |
03.09.1950 | FTSV Berne | 1:2 | H |
10.09.1950 | Fichte Langenhorn | 2:1 | A |
17.09.1950 | Farmsener TV | 0:0 | H |
08.10.1950 | SC Poppenbüttel | 1:2 | A |
15.10.1950 | TSV Sasel | 7:2 | H |
29.10.1950 | Glashütter SV | 4:0 | A |
05.11.1950 | SpVgg Friedrichsgabe | 3:0 | H |
12.11.1950 | TuS Alstertal | 5:1 | A |
26.11.1950 | Hummelsbütteler SV | 3:1 | H |
03.12.1950 | Tangstedt-Wilstedter SV | 5:0 | A |
10.12.1950 | SC Adler 1925 Hamburg | 4:1 | H |
14.01.1951 | Tangstedt-Wilstedter SV | 4:0 | H |
28.01.1951 | FTSV Berne | 2:0 | A |
04.02.1951 | SpVgg Friedrichsgabe | 3:2 | A |
11.02.1951 | SC Poppenbüttel | 3:1 | H |
19.02.1951 | Glashütter SV | 3:3 | H |
26.02.1951 | TSV Sasel | 3:0 | A |
04.03.1951 | SC Adler 1925 Hamburg | 2:2 | A |
11.03.1951 | TuS Alstertal | 2:3 | H |
18.03.1951 | Farmsener TV | 7:2 | A |
08.04.1951 | Meiendorfer SV | 0:4 | A |
15.04.1951 | Hummelsbütteler SV | 3:2 | A |
29.04.1951 | SV Bergstedt | 6:1 | H |
06.05.1951 | Fichte Langenhorn | 1:3 | H |
Laut Abendblatt endete das Spiel vom 03.12.1950 4:0 statt 5:0. | |||
Aufstiegsspiele | |||
17.06.1951 | Ochsenwerder SpVgg | 0:0 | A |
24.06.1951 | Altonaer TSV 1899 | 1:2 | N |
30.06.1951 | SpVgg Vierlanden | 1:0 | H |
Die Saison 1950/51 war die sechste in der Geschichte von Eintracht Garstedt. Die Mannschaft spielte in der A-Klasse Hamburg 3 (5. Liga) und belegte dort am Saisonende den zweiten Rang, durch den man über die Aufstiegsspiele aufsteigen konnte.
Das war die erste Saison, in der ganz offiziell der Torquotient (Tore geteilt durch Gegentore) bei Punktgleichheit zählte, und nicht mehr wie bislang die Tordifferenz. Dies betraf allerdings nur Plätze, die nicht zwischen Auf- und Abstieg entschieden, denn Ende Oktober 1950 beschloss der Deutsche Fußball-Bund, dass bei Punktgleichheit bei Auf- und Abstiegsplätzen fortan deutschlandweit Entscheidungsspiele der punktgleichen Mannschaften durchgeführt werden sollten.
Saisonverlauf
Nach dem zweiten Abstieg in Folge startete Garstedt wieder da, wo sie einst im Jahre 1946 angefangen hatten: In der untersten Spielklasse. Hier legte die Eintracht aber gleich los wie die Feuerwehr, begann die Saison mit einem überlegenen 5:0-Auswärtserfolg in Bergstedt und ließ darauf direkt ein weiteres 5:0 über Meiendorf folgen, so dass man an den ersten beiden Spieltagen jeweils Tabellenführer der A-Klasse war. Als darauf mehrere Patzer folgten, drohte man bereits, früh den Anschluss an die Tabellenspitze zu verlieren, aber anschließend begann Garstedt eine Aufholjagd, die der Verein bis dahin noch nicht gesehen hatte: Nach einem 7:2-Erfolg gegen Sasel gewann man bis zur Winterpause alle restlichen Begegnungen, darunter die Derbys gegen Glashütte und Friedrichsgabe, und konnte damit wieder zur Tabellenspitze aufschließen.
Im neuen Jahr wurde die längste Siegesserie der Garstedter Vereinsgeschichte weiter ausgebaut. Anfang April gelang gegen Friedrichsgabe der zehnte Sieg in Folge und erst im Lokalduell gegen den Glashütter SV musste man sich nach unglaublichen elf erfolgreichen Spielen hintereinander wieder mit einem Unentschieden zufrieden geben. Insgesamt blieb Garstedt beeindruckende vierzehn Begegnungen in Folge ohne Niederlage, ehe Mitte März wieder ein Spiel verloren ging, als die Eintracht auf dem heimischen Sportplatz dem TuS Alstertal unterlag. Trotz dieser Siegesserie gelang es Garstedt aber nicht, den ersten Rang im Klassement zu erobern, da zeitgleich auch der Meiendorfer SV Spiel um Spiel gewann – und als beide Mannschaften mit jeweils 35 Punkten auf der Habenseite im Topspiel Anfang April aufeinandertrafen, konnte Meiendorf deutlich mit 4:0 gewinnen. Am letzten Spieltag hätte Garstedt zwar noch die Chance gehabt, nach Punkten mit den Meiendorfern aufzuschließen, aber die 1:3-Niederlage gegen Fichte Langenhorn verbaute jede Chance auf einen direkten Aufstiegsplatz, so dass man die Spielzeit als Zweiter abschloss.
Wie üblich im damals noch nicht perfekt durchorganisierten Amateurfußball fand die alles entscheidende Aufstiegsrunde der Zweitplatzierten der A-Klasse erst weit über einen Monat nach dem letzten Spiel der Garstedter Eintracht statt. In der Vierergruppe (der Zweite der A-Klasse 5 durfte nicht teilnehmen) sollten drei Vereine aufsteigen dürfen, so dass das Ziel im Endeffekt lautete, nicht Tabellenletzter zu werden. Garstedt holte ein torloses Unentschieden in Ochsenwerder, unterlag aber anschließend dem Altonaer TSV mit 1:2 auf dem neutralen Oskar-Kesslau-Platz. Damit stand Garstedt vor dem letzten Spiel auf heimischem Geläuf gegen die SpVgg Vierlanden unter Druck, aber durch einen 1:0-Erfolg konnte die Eintracht den Wiederaufstieg in die Kreisklasse klar machen.
Spielberichte
De Steertpogg berichtete über das Spiel in Glashütte. |
Aus dieser Spielzeit ist ein Spielbericht von der Zeitung De Steertpogg überliefert (dem Vorgängerblatt des heutigen Heimatspiegels): In einem langen Beitrag vom 3. November 1950 wird vom fünf Tage zuvor bestrittenen Gastspiel der Garstedter beim bislang unbesiegten Tabellenersten Glashütte berichtet, das man überraschend mit 4:0 gewinnen konnte. Garstedt spielte mit dem gut spielenden Pleister im Tor und schoss durch Asmussen und dem letztjährigen A-Jugend-Spieler Schorsch Klein in der ersten Halbzeit einen beruhigenden 2:0-Vorsprung heraus, ehe Klein und Gehring in der zweiten Hälfte den Endstand brachten. Bemerkenswert ist dabei auch, dass De Steertpogg davon berichtet, dass vor dem Spiel eine nicht namentlich genannte Zeitung prognostizierte, dass Garstedt in Glashütte keine Chance haben würde.
Privatspiele
Am 6. August 1950 verlor eine kombinierte Mannschaft von Eintracht Garstedt, dem Glashütter SV und TuRa Harksheide beim Langenhorner TSV mit 1:4 – derartige kombinierte Teams waren damals im Hamburger Amateurfußball in der Saisonvorbereitung durchaus üblich.
Mitten in der Saison spielte Eintracht Garstedt am 24. September 1950 ein Privatspiel gegen ein sogenanntes Altrepräsentativteam des Hamburger SV, das Garstedt mit 0:3 verlor.
Das einzige bekannte Testspiel der Eintracht in der Winterpause war ein 5:3-Auswärtserfolg beim TuS Quickborn über die Weihnachtstage.
Bemerkenswertes
Unter der Leitung des HFV trug am 21. Januar 1951 eine Auswahlmannschaft der A-Klasse 3 (in der Garstedt spielte) eine Begegnung gegen eine Auswahl der Parallelstaffel 2 zur Sichtung des Amateurnachwuchses aus. Das Spiel endete 1:1 unentschieden; es ist aber nicht bekannt, ob Akteure der Garstedter Eintracht am Spiel mitwirkten (zumal Garstedt eigentlich am selben Tag ein Ligaspiel in Sasel bestreiten sollte, das jedoch witterungsbedingt abgesagt werden musste). Eine Woche später traten auch die Staffeln 1 und 4 gegeneinander an (Endergebnis: 1:3), und so blieb lediglich die A-Klasse 5 ohne Auswahlspiel.
Auffallend ist, dass das allerletzte Saisonspiel – der dritte Spieltag der Aufstiegsrunde gegen die SpVgg Vierlanden – nicht am damals üblichen Sonntag, sondern an einem Sonnabend ausgetragen wurde. Damals gab es ein vom DFB auferlegtes Verbot für Vereinsmannschaften, Fußballspiele jeglicher Art (Pflicht- sowie Freundschaftsspiele) im Monat Juli auszutragen, so dass die Aufstiegsrunde zwangsläufig spätestens am letzten Junitag beendet sein musste. Da der 1. Juli auf einen Sonntag fiel und an diesem Tag bereits das Spielverbot gegolten hätte, musste die Begegnung daher am Samstag stattfinden.
Juliäen
Eintracht Garstedt bestritt in dieser Saison sein hundertstes Pflichtspiel seit der Vereinsgründung: Es war der 4:1-Erfolg gegen den SC Adler am 10. Dezember 1950. Außerdem konnte im Laufe der Saison der einhundertste Punkt in Ligaspielen ergattert werden, denn vorm 7:2-Kantersieg über den Farmsener TV im März 1951 hatte die Garstedter Eintracht exakt 99 Punkte in ihrer Vereinsgeschichte gesammelt.
Andere Mannschaften
Im vom De Steertpogg am 3. November veröffentlichten längeren Spielbericht über das Spiel in Glashütte wurde auch erstmals die zweite Mannschaft von Eintracht Garstedt erwähnt. Die sogenannte Reserve hatte mit 3:1 gewonnen (wohl ebenfalls in Glashütte) und Mittelstürmer Bruhns wurde dabei als Außenstürmer eingesetzt.