Eintracht Garstedt 1961/62
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Bekannte Persönlichkeiten |
Spieler: Helmut Schlick |
Datum | Gegner | Ergebnis | |
20.08.1961 | HSV Barmbek-Uhlenhorst | 0:1 | A |
27.08.1961 | Wandsbeker FC | 1:1 | H |
03.09.1961 | VfL 93 Hamburg | 0:2 | A |
17.09.1961 | SC Poppenbüttel | 3:0 | H |
24.09.1961 | SC Nettelnburg | 0:1 | A |
01.10.1961 | SuS Bergedorf | 0:0 | H |
08.10.1961 | SC Urania | 0:1 | A |
22.10.1961 | Hinschenfelder FC | 1:1 | H |
29.10.1961 | TSV Duwo 08 | 1:1 | A |
12.11.1961 | Post SV Hamburg | 2:1 | H |
19.11.1961 | Uhlenhorster SC Paloma | 0:0 | H |
26.11.1961 | ASV Bergedorf 85 Amateure | 3:0 | A |
03.12.1961 | Bramfelder SV | 2:2 | A |
14.01.1962 | Bramfelder SV | 2:0 | H |
28.01.1962 | Post SV Hamburg | 2:2 | A |
04.02.1962 | ASV Bergedorf 85 Amateure | 1:2 | H |
11.02.1962 | Uhlenhorster SC Paloma | 0:1 | A |
04.03.1962 | TSV Duwo 08 | 3:1 | H |
18.03.1962 | HSV Barmbek-Uhlenhorst | 2:2 | H |
24.03.1962 | Wandsbeker FC | 1:1 | A |
01.04.1962 | SC Urania | 2:1 | H |
08.04.1962 | SC Nettelnburg | 2:0 | H |
15.04.1962 | Hinschenfelder FC | 0:4 | A |
13.05.1962 | SuS Bergedorf | 3:1 | A |
27.05.1962 | VfL 93 Hamburg | 5:2 | H |
02.06.1962 | SC Poppenbüttel | 1:2 | A |
Pokalspiele | |||
22.11.1961 | Grün-Weiß 07 Hamburg² | 1:2 | H |
Die Saison 1961/62 war die siebzehnte in der Geschichte von Eintracht Garstedt. Die Mannschaft spielte in der Verbandsliga Hammonia (3. Liga) und belegte dort am Saisonende den siebten Rang. Im HFV-Pokal schied man in der 1. Runde aus.
Saisonverlauf
Der Saisonstart misslang in dieser Saison, denn bis in den Herbst hinein wechselten sich Unentschieden und Niederlagen regelmäßig ab, während man nur eine Begegnung aus den ersten neun Spielen gewinnen konnte. Nur gegen Poppenbüttel gelang ein starker 3:0-Sieg, wobei man das torlose Heimspiel gegen Bergedorf sogar auf neutralem Boden in Langenhorn austragen musste. Spätestens nach einem überraschenden 2:1-Sieg gegen den Post SV wurde die Bilanz der Garstedter aber deutlich besser und nach sechs niederlagenlosen Spielen in Folge wurde die Hinrunde im Mittelfeld der Tabelle abgeschlossen.
In der Rückrunde konnte man die ungeschlagene Serie nicht lange halten, und Anfang Februar unterlag man auf heimischem Geläuf überraschend den Amateuren von Bergedorf 85 (was in Ligaspielen die einzige Heimniederlage der Saison bleiben sollte). Nach der zwangsweisen Unterbrechung des Spielbetriebs infolge der Sturmflut im Februar 1962 konnte Garstedt aber eine erfolgreiche Serie starten und blieb fünf Spiele lang ungeschlagen, in denen man acht Punkte holte und damit endgültig ein Abrutschen in der Tabelle verhinderte. Nach einem durchwachsenen Saisonabschluss belegte man schlussendlich den siebten Rang in der Tabelle jenseits von Gut und Böse: Auf den Aufstiegsrang hatte man zwar elf Punkte Rückstand, aber auch die Abstiegsplätze waren acht Zähler entfernt.
Im Hamburger Pokalwettbewerb hatte man diesmal die aufstrebende Mannschaft von Grün-Weiß 07 Hamburg zu Gast, die einige Jahre zuvor fast die Aufstiegsrunde zur Oberliga Nord erreicht hätte und Anfang des Jahres Hannover 96 mit 3:2 im Norddeutschen Pokal besiegen konnte. Auch wenn nur eine Liga Unterschied zwischen den beiden Vereinen lag, ging Grün-Weiß daher als klarer Favorit in die Begegnung, aber schlussendlich verlor Garstedt nur knapp mit 1:2 gegen den Amateurligisten.
Spielberichte
Zwei Tore durch den Garstedter Akteur Helmut Schlick führten Mitte November zu einem überraschenden 2:1-Erfolg gegen den Zweitplatzierten Post SV, nachdem man in den ersten neun Saisonspielen nur einen Sieg holen konnte. Negativ herausgestellt wurde in dem Spiel jedoch Schiedsrichter Völkner vom SC Sperber, der laut Abendblatt eine unzureichende Leistung lieferte.
Privatspiele
Erst am 13. August startete Garstedt mit einem 0:2 verlorenen Testspiel beim TuS Hamburg in die Spielzeit – und das, obwohl der Deutsche Fußball-Bund diesmal schon die ersten beiden Juli-Wochenenden für den Saisonbeginn freigegeben hatte.
Am frühen Morgen des 10. Dezember trug Eintracht Garstedt ein Gastspiel bei Fichte Langenhorn aus und verlor die Partie gegen den Nachbarn mit 1:3. Eine Woche später verlor man durch ein 0:3 auch das Privatspiel beim Niendorfer TSV.
Mitte Juni 1962 war der südniedersächsische Viertligist SC 18 Harlingerode (im Hamburger Abendblatt fälschlicherweise als FC Harlingerode bezeichnet) in Hamburg zu Gast und trug an einem Wochenende gleich zwei Freundschaftsspiele gegen Hamburger Vereine aus. Nachdem dem SCH ein achtbares 1:1 gegen den Zweitligisten SC Union 03 gelang, konnte Garstedt einen Tag später am 24. Juni mit 3:2 gegen Harlingerode gewinnen – nach dem MTV Coppenbrügge im August 1955 erst der zweite niedersächsische Gegner von Eintracht Garstedt in seiner Vereinsgeschichte. Die Eintracht trug danach auch noch ein zweites Saisonabschlussspiel aus und reiste am 30. Juni zum Eppendorfer SV, wo man allerdings deutlich mit 0:7 unterlag.
Bemerkenswertes
Das Spiel gegen Bergedorf musste auf dem Sportplatz Neubergerweg ausgetragen werden. |
Anfang Oktober trat Eintracht Garstedt daheim gegen SuS Bergedorf an – zumindest war dies laut Spielplan so angedacht. Der Sportplatz in Garstedt war aber offenbar nicht spieltauglich, und so fand das Spiel stattdessen auf dem exakt 2.223 Meter entfernten Grandplatz am Neubergerweg in Hamburg-Langenhorn statt, wo es ein torloses Unentschieden zu sehen gab. Der Sportplatz selbst trat im Hamburger Amateurfußball erst einige Jahre später in der Saison 1969/70 wieder in Erscheinung, denn in dieser Saison wurde der Schulsportplatz zum regulären Heimspielort der FTSV Fichte Langenhorn, nachdem dieser gezwungen war, den Sportplatz an der Fritz-Schumacher-Schule zu räumen (was 1970 schließlich darin resultierte, dass sich Fichte nur ein Jahr später mit dem Langenhorner TSV zum SC Langenhorn zusammenschloss). Die Straße Neubergerweg selbst wurde in den Siebzigerjahren übrigens dadurch bekannt, dass in der Hausnummer 80 Bundeskanzler Helmut Schmidt lebte.
An den ersten zwei Wochenenden nach der Flutkatastrophe fanden in Hamburg und Umgebung keinerlei Fußballspiele statt. Das erste Spiel innerhalb Hamburgs nach der Flut war das Oberliga-Heimspiel des HSV gegen den VfR Neumünster am 28. Februar (1:1). |
Die größte Katastrophe in Hamburg seit dem Zweiten Weltkrieg ereignete sich vom 16. bis 17. Februar 1962, als eine Sturmflut nicht nur die Nordseeküste sondern auch weite Teile des Hamburger Stadtgebietes unter Wasser setzte. Insgesamt gab es je nach Angabe mindestens 340 Tote, davon alleine 315 innerhalb Hamburgs. Verständlicherweise wurde der Spielbetrieb im gesamten Bereich des Hamburger Fußball-Verbandes aufgrund dieser humanitären Notsituation unterbrochen, und so fand auch das Spiel von Eintracht Garstedt gegen den SC Urania nicht wie geplant am 18. Februar statt. Erst Anfang März begann der Regelbetrieb im HFV wieder, und obwohl während der Sturmflut hamburgweit viele zentral gelegene Sportplätze überflutet wurden und dadurch noch wochenlang unbespielbar waren, konnte die Verbandsliga Hammonia sofort wieder normal weitergeführt werden, da kein Verein der Staffel von der Katastrophe direkt betroffen war. Im Gegensatz dazu konnten viele Klubs aus dem Hamburger Hafengebiet in den ersten Wochen nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs lediglich Privatspiele austragen – und als diese leidgeprüften Vereine im Laufe des Frühjahrs verspätet in den regulären Spielbetrieb zurückkehrten, trugen sie ihre verbliebenden Heimspiele häufig nicht auf ihrem angestammten Sportplatz aus.
Jubiläen
Am 11. Februar 1962 – dem letzten Spiel vor der Flutkatastrophe – spielte Eintracht Garstedt auswärts beim USC Paloma und unterlag mit 0:1. Es war das vierhundertste Pflichtspiel in der Geschichte dieser Mannschaft.