Eintracht Garstedt 1960/61
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Bekannte Persönlichkeiten |
Spieler: Hans Christiansen, August Gebauer |
Datum | Gegner | Ergebnis | |
13.08.1960 | Langenhorner TSV | 4:0 | H |
21.08.1960 | Post SV Hamburg | 0:2 | A |
04.09.1960 | SuS Bergedorf | 2:2 | A |
25.09.1960 | TSV Duwo 08 | 11:1 | H |
02.10.1960 | HSV Barmbek-Uhlenhorst | 2:3 | A |
09.10.1960 | Hinschenfelder FC | 1:2 | H |
16.10.1960 | Wentorf-Reinbeker SC | 6:0 | A |
30.10.1960 | Uhlenhorster SC Paloma | 5:1 | H |
13.11.1960 | Bramfelder SV | 3:4 | A |
20.11.1960 | Farmsener TV | 1:1 | H |
27.11.1960 | VfL 93 Hamburg | 0:4 | H |
08.01.1961 | Post SV Hamburg | 2:0 | H |
15.01.1961 | SC Nettelnburg | 3:1 | H |
05.02.1961 | SC Poppenbüttel | 1:4 | A |
12.02.1961 | VfL 93 Hamburg | 2:1 | A |
26.02.1961 | SC Nettelnburg | 0:0 | A |
05.03.1961 | Hinschenfelder FC | 2:4 | A |
12.03.1961 | Wentorf-Reinbeker SC | 3:2 | H |
19.03.1961 | Langenhorner TSV | 0:1 | A |
26.03.1961 | Bramfelder SV | 2:2 | H |
09.04.1961 | Uhlenhorster SC Paloma | 1:2 | A |
16.04.1961 | SuS Bergedorf | 1:2 | H |
23.04.1961 | HSV Barmbek-Uhlenhorst | 0:2 | H |
30.04.1961 | TSV Duwo 08 | 1:1 | A |
14.05.1961 | Farmsener TV | 1:0 | A |
28.05.1961 | SC Poppenbüttel | 2:4 | H |
Pokalspiele | |||
11.09.1960 | TuS Finkenwerder³ | 4:2 | H |
16.11.1960 | Niendorfer TSV⁴ | 4:2 | H |
04.06.1961 | TuS Hamburg³ | 2:3 | H |
Laut Abendblatt endete das Spiel vom 16.11.1960 4:1 statt 4:2. |
Die Saison 1960/61 war die sechzehnte in der Geschichte von Eintracht Garstedt. Die Mannschaft spielte in der Verbandsliga Hammonia (3. Liga) und belegte dort am Saisonende den zehnten Rang. Im HFV-Pokal erreichte man die 4. Runde.
Saisonverlauf
Wie schon im letzten Jahr trug Garstedt auch 1960 das Eröffnungsspiel der Verbandsliga aus und besiegte dabei den Favoriten aus Langenhorn überraschend hoch mit 4:0, aber wirklich bemerkenswert war erst das, was gut einen Monat später am vierten Spieltag geschah: Garstedt hatte die Saison mit einer ausgeglichenen Bilanz von einem Sieg, einem Remis und einer Niederlage begonnen und empfing nun an der Ochsenzoller Straße den Tabellenersten TSV Duwo 08. Völlig unerwartet besiegte die Eintracht den Ersten mit 11:0 und setzte dabei ein großes Ausrufezeichen, mit dem keiner zuvor gerechnet hatte. Dennoch konnte man sich damit nicht an der Tabellenspitze festsetzen: Das folgende Topspiel in Barmbek ging mit 2:3 verloren und im restlichen Hinrundenverlauf gelang es Garstedt nicht mehr, noch eine Serie zu starten um zum Aufstiegsplatz aufzuschließen. Tatsächlich konnte man ab November bis zum Jahreswechsel kein Spiel mehr gewinnen, so dass die Hinrunde mit einer negativen Bilanz von 10-12 Punkten abgeschlossen wurde.
Die Rückrunde (die aufgrund zweier ausgefallener Hinrundenspiele diesmal aus 15 Spielen bestand) begann für Garstedt mit zwei Auftaktsiegen, ehe sich im Februar und März Siege, Unentschieden und Niederlagen regelmäßig abwechselten und man völlig unerwartet im April eine Niederlagenserie hinlegte, durch die man überraschend noch in Abstiegsgefahr geriet: Zwei Spieltage vor Schluss hatte man mit 21 Zählern plötzlich nur noch drei Punkte Vorsprung auf den von Nettelnburg belegten ersten Abstiegsplatz, womit man mit einem gewissen Druck in die letzten zwei Saisonspiele ging. Am vorletzten Spieltag konnte man mit einem 1:0-Erfolg beim Farmsener TV schließlich den Klassenerhalt feiern, obwohl Nettelnburg sein Spiel gleichzeitig auch gewann (2:1 in Poppenbüttel), und so sicherte sich Eintracht Garstedt eine weitere Spielzeit in der Verbandsliga.
Der Pokalwettbewerb startete diesmal bereits im September und entwickelte sich damit langsam aber stetig zu einem regulären Teil des Hamburger Fußballkalenders. Die Eintracht erreichte dabei durch zwei 4:2-Siege über Finkenwerder und Niendorf die vierte von sechs Runden, da man für die 3. Runde ein Freilos zog. Gegen den TuS Hamburg unterlag man anschließend aber knapp mit 2:3 – es war dennoch die beste Pokalleistung für den Verein seit 1955.
Spielberichte
Der Kurzbericht vom Auftaktsieg über den Langenhorner TSV. |
Eintracht Garstedt trug im August 1960 das erste Ligaspiel der neuen Saison im gesamten Hamburger Amateurfußball aus und so berichtete sogar das Hamburger Abendblatt vom 4:0-Sieg über den Langenhorner TSV in einem Kurzbericht: Erwähnt wurde aber nur, dass die Leistung der Eintracht ansprechend war und die Garstedter Akteure Hans Christiansen und August Gebauer auf dem Platz standen.
Eine Woche später verlor man jedoch beim Post SV mit 0:2 durch Gegentore von Krischo und Stromeyer.
Nachdem Garstedt am vierten Spieltag Duwo mit 11:0 geschlagen hatte, wurde das folgende Spiel bei Barmbek-Uhlenhorst als Spitzenspiel der Staffel deklariert. Sage und schreibe 2000 Zuschauer wollten das Spiel in Barmbek sehen und konnten einen verdienten 3:2-Heimsieg von BU miterleben. Bekannt ist nicht nur die für Verbandsliga-Verhältnisse hohe Zuschauerzahl sondern auch, wer die Tore für die Barmbeker erzielt hatte: Ein Tor schoss Ingo Heindorf (der später für Barmbek auch in der Regionalliga überregional aktiv war) und zwei Tore erzielte Bellmann. Der Spielverlauf und die Garstedter Torschützen sind leider nicht überliefert.
Die nächste Erwähnung der Garstedter im Abendblatt, die über einen reinen Ergebnisdienst hinausging, stammte von der 0:4-Heimniederlage im Nachholspiel gegen den VfL 93, bei dem die Garstedter Leistung als enttäuschend bezeichnet wurde.
Über das Spiel der Garstedter im Februar in Poppenbüttel berichtet das Abendblatt, dass der SCP Unterstützung des ehemaligen Erstligaspielers Günter Schlegel erhalten hatte, der beim 4:1-Sieg der Poppenbütteler eine gute Leistung zeigte.
Privatspiele
Bis 1955 war der Juli in Deutschland generell eine fußballlose Zeit, ehe die Ausnahmen vom DFB für professionelle Vereine immer zahlreicher wurden. Im Juli 1960 erlaubte der DFB für das letzte Juli-Wochenende erstmals auch im Amateurfußball die ersten Saisonspiele und auch Eintracht Garstedt kam zum ersten Mal in den Genuss, ein Spiel an einem Julitag auszutragen. Dafür hatte man sich mit dem 1. FC Lockstedter Lager (kurz: 1. FC Lola) aus Hohenlockstedt auch erstmals einen Verein des Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verbandes ausgesucht – die einzigen anderen Vereine, gegen die Garstedt bis dahin bislang gespielt hatte und die nicht aus dem Hamburger Fußball-Verband kamen, waren der MTV Coppenbrügge aus Niedersachsen, die BSG Chemie Jena aus der DDR und der schwedische Sunden IF. Das Spiel gegen den 1. FC Lola am 31. Juli 1960 endete 1:1-unentschieden. Außerdem empfing man eine Woche später am 7. August auch den Eidelstedter SV zu einem Privatspiel, welches 3:3 endete.
Am 26. Dezember 1960 trug Eintracht Garstedt ein Privatspiel bei Rasensport Elmshorn aus – über das Endergebnis wurde daraufhin aber leider nicht berichtet.
Anfang April ruhte während der Ostertage der Hamburger Spielbetrieb größtenteils und eine kleine Anzahl Vereine nutzte das freie Wochenende aus, um Freundschaftsspiele auszutragen. Eintracht Garstedt empfing am Ostermontag (4. April) zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte eine schwedische Mannschaft, die im Abendblatt als Sorgenfri Malmö bezeichnet wurde (wobei Sorgenfri tatsächlich eine Nachbarschaft der schwedischen Großstadt Malmö ist). Aller Wahrscheinlichkeit nach handelte es sich dabei um den 1930 gegründeten Sorgenfri Idrottsklubb, der bis 1997 am schwedischen Spielbetrieb teilnahm, aber niemals in den höherklassigen Fußball aufsteigen sollte. Das Spiel gegen den Malmöer Stadtteilverein gewann Garstedt mit 5:2. Damit waren die Testspiele während der Rückrunde aber noch nicht beendet: So empfing Eintracht Garstedt am Donnerstag, den 18. Mai, noch Germania Schnelsen zu einen Privatspiel, das Garstedt mit 2:1 gewinnen konnte. Wirklich bemerkenswert war aber der folgende Mittwoch: Am 24. Mai reiste man über die Zonengrenze zum vorpommerschen Viertligisten BSG Lok Anklam und trug damit erstmals im Ausland ein Fußballspiel aus, wobei man das Gastspiel in der DDR mit einem achtbaren 3:3 beendete.
Am 11. Juni schloss die Garstedter Eintracht die Saison mit einem 1:2 verloren gegangenen Privatspiel beim SV Rugenbergen ab.
Bemerkenswertes
Durch den 11:0-Sieg über den Tabellenersten erreichte man sogar eine Schlagzeile auf der Sportseite des Abendblattes. |
Am 25. September 1960 empfing Eintracht Garstedt mit dem TSV Duwo 08 den Tabellenersten der Staffel, und die meisten Zuschauer haben dabei wohl ein knappes Spiel und womöglich eine Heimniederlage erwartet. Es kam jedoch ganz anders: Mit dem sensationellen 11:1-Sieg gegen den bisherigen Spitzenreiter gelang Garstedt der höchste Sieg der Vereinsgeschichte – lediglich im August 1954 hatte man einst noch höher gewonnen (14:0 gegen den Farmsener TV), aber das Spiel wurde seinerzeit nicht gewertet.
Abendblatt
Der Vorgängerverein von Eintracht Norderstedt kam eigentlich aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg und hieß Eintracht Geesthacht. |
Tippfehler kommen vor und auch der Ortsname Garstedt ist in der langen Geschichte des Hamburger Abendblattes nicht davor gefeit geblieben. Am 13. Januar 1961 war die Sportredaktion aber wohl mit den Gedanken ganz woanders und verursachte dabei einen recht amüsanten Tippfehler, denn unsere Eintracht wurde für ihr Spiel gegen Nettelnburg kurzerhand an die Elbe nach Geesthacht verlegt.