Eintracht Garstedt 1946/47
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Durch die Einführung der Oberliga Nord rückte das gesamte Hamburger Ligasystem nach der Saison um eine Stufe nach unten. |
Bekannte Persönlichkeiten |
Spieler: Gerd Söth |
Die Saison 1946/47 war die zweite in der Geschichte von Eintracht Garstedt. Die Mannschaft spielte in der A-Klasse Hamburg 2 (3. Liga) und belegte dort am Saisonende den fünften Rang.
Saisonverlauf
Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg wurde im Hamburger Fußball wieder eine reguläre Saison mit Hin- und Rückrunde ausgetragen, ohne dass vor der Spielzeit Qualifikationsspiele notwendig waren. Eintracht Garstedt startete als Aufsteiger erstmals in der dritten Liga und erreichte hier eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte – auffallend ist dabei nicht nur, dass die Eintracht gegen keinen besser platzierten Verein einen Sieg holen konnte, sondern auch, dass man auf dem heimischen Grandplatz an der Ochsenzoller Straße weniger Punkte holte als auf den gegnerischen Plätzen. Damit konnten die Garstedter überraschenderweise ihren Status als Drittligist behalten, denn da nach der Saison vom Norddeutschen Fußball-Verband die Oberliga Nord eingeführt wurde, mussten alle Mannschaften hinter Eintracht Garstedt in die vierte Liga absteigen – und faktisch hatte Garstedt damit sogar einen Aufstieg geschafft, nämlich von der dritten Hamburger Liga in die zweite Hamburger Liga.
Bemerkenswertes
Hermann Pöplau entwarf das Vereinsabzeichen. |
Leider ist nicht zu ermitteln, was für Trikotfarben die Garstedter Eintracht in ihrer Anfangszeit getragen hatte – und ein Vereinswappen führte der Verein in seiner Anfangszeit auch noch nicht. Dies änderte sich aber während der Saison 1946/47: Am 12. Dezember 1946, also während oder unmittelbar vor der Winterpause, wurden nicht nur die Farben weinrot und weiß als offizielle Vereinsfarben beschlossen sondern auch das bis zuletzt gültige Wappen eingeführt.
In einer Zeit, in der alltägliche Bedarfsgüter wie Kleidung oder gar Nahrung rar waren, und Lebensmittelmarken verteilt werden mussten, um die wenigen Güter in der Bevölkerung rationieren zu können, hatten natürlich auch Freizeitsportler ihre Probleme, die entsprechende Ausrüstung für ihren Sport zu finanzieren. Von Eintracht Garstedt sind in dieser Spielzeit zwei Vorfälle überliefert: Ein nicht namentlich erwähnter Garstedter Spieler hatte keine Fußballschuhe und so stiftete ein Sympathisant einen Zentner Mehl, damit der Spieler trotzdem spielen konnte. Und als wenig später im April 1947 mit Gerd Söth erneut ein Spieler keine Fußballstiefel besaß, verkaufte Eintracht-Sportwart Hans Pleister seinen selbst angebauten Tabak, um Söth das Fußballspielen doch noch zu ermöglichen.