Edmund-Plambeck-Stadion
Edmund-Plambeck-Stadion | |
Plätze | 5068 Plätze (davon 1320 Sitz- und 3748 Stehplätze) |
Spielfeldmaße | 105 m × 68 m (Nutzfläche: 113 m × 71 m) |
Oberfläche | Naturrasen |
Mannschaften | 1. Herren (Gastverein: FC St. Pauli II) |
Geschichte | |
30.08.1975 | Einweihung als Stadion Ochsenzoller Straße |
ca. 2002 | Umbenennung in Edmund-Plambeck-Stadion |
Das 1975 erbaute Edmund-Plambeck-Stadion (auch kurz EPS genannt), ist nach dem veralteten Moorbek-Stadion das zweitgrößte Sportstadion innerhalb der Stadt Norderstedt und dient als Heimspielstätte der ersten Mannschaft von Eintracht Norderstedt und zuvor des 1. SC Norderstedt. Bis zu seiner Umbenennung Anfang der Zweitausenderjahre wurde es offiziell als Stadion Ochsenzoller Straße bezeichnet.
Das Stadion hat heute ein Fassungsvermögen von 5068 Personen. Die 1320 Sitzplätze entfallen dabei allesamt auf die überdachte Haupttribüne („Block A“), wo sich offiziell auch noch 171 Stehplätze befinden. Die restlichen Stehplätze verteilen sich auf die anderen Spielfeldseiten: Die Hintertortribüne beim Haupteingang („Block B“) weist 600 Stehplätze auf, die Gegengerade („Block C“) hat 2263 Stehplätze und die Hintertortribüne beim Gästeeingang („Block D“) hat 474 Stehplätze. Die übrigen 240 Plätze befinden sich auf der Freifläche zwischen Block A und Block B, wo sich der Bierstand, die Würstchenbude und der Fanshop befinden.
Geschichte
Luftbild des Edmund-Plambeck-Stadions. |
Als im Jahre 1970 die Stadt Norderstedt gegründet wurde, bestanden lediglich die lokalen Stadtteilvereine der Ursprungsgemeinden, die allesamt keine großen sportlichen Ambitionen hatten. Dennoch war Norderstedt bereits damals die fünftgrößte Stadt Schleswig-Holsteins, und natürlich sollte eine derart große Stadt auch eine angemessene Sportstätte besitzen. Als Eintracht Garstedt zwei Jahre nach Stadtgründung im 1. SC Norderstedt aufging, und damit erstmals ein Fußballverein innerhalb der Stadtgrenzen das Ziel ausrief, überregionalen Fußball anzubieten, führte schließlich kein Weg mehr am Bau eines neuen Stadions vorbei. Die Baukosten des Norderstedter Stadions beliefen sich schlussendlich auf 750.000 Mark, und eingeweiht werden sollte es standesgemäß mit einem Freundschaftsspiel gegen die Bundesliga-Mannschaft des Hamburger SV. Am Ende sollte jedoch ausgerechnet Werder Bremen der Gegner des 1. SC Norderstedt im Einweihungsspiel sein, da der HSV kurzfristig aufgrund einer Englischen Woche absagte – Werder Bremen gewann am 31. August 1975 mit 15:3 in Norderstedt und stolze 3000 Zuschauer wollten dieses Spiel gegen den Vierzehnten der Bundesliga, der einen Tag zuvor noch mit 2:3 gegen Braunschweig verloren hatte, sehen.
Der Stadioneingang damals und heute. |
Ab der Saison 1975/76 diente daher nun das Stadion Ochsenzoller Straße als Heimspielort der Herrenmannschaft des 1. SC Norderstedt, womit der Verein auch erstmals einen Naturrasenplatz sein eigen nennen konnte, und nicht mehr all seine Heimspiele auf Grand austragen musste. Bis der Verein sein Ziel, nämlich den Aufstieg in den überregionalen Fußball, erreichen konnte, dauerte es allerdings bis in die späten Achtziger, und so bekam das Stadion nach dem lange ersehnten Aufstieg im Jahre 1987 endlich eine Überdachung über der Haupttribüne und zudem einen moderneren Umkleidetrakt.
In den Neunzigerjahren gehörte der 1. SC Norderstedt zu den spielstärksten Vereinen Norddeutschlands, und so erlebte auch das Stadion Ochsenzoller Straße viele große Spiele in dieser Zeit. 1993 qualifizierte sich der SCN für die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga, so dass die namhaften Vereine SSV Ulm, 1860 München und Kickers Offenbach im Norderstedter Stadion aufliefen – und der haushohe Favorit aus München dabei nur ein glückliches 2:2-Unentschieden gegen Norderstedt schaffte. 1995 und 1999 diente das Stadion als eines der Austragungsorte des DFB-Pokals, wobei insbesondere das Spiel gegen den VfB Stuttgart vor über 4000 Zuschauern im Jahre 1999 als Höhepunkt Norderstedter Fußballgeschichte zählt. Doch schon 1991 trug auch der Hamburger SV II zwei DFB-Pokal-Spiele an dieser Stelle aus.
Bereits im Jahre 1985 war der benachbarte Sportpark Scharpenmoor in Sportpark Edmund Plambeck umbenannt worden, weswegen häufig angenommen wird, dass das Stadion zum selben Anlass den Namen Edmund-Plambeck-Stadion erhielt, doch tatsächlich behielt das Stadion noch für mehrere Jahre den Namen Stadion Ochsenzoller Straße. Im SCN-Stadionheft Neues Spiel wurde die Spielstätte noch für viele Jahre als „Stadion Ochsenzoller Straße im Sportpark Edmund Plambeck“ genannt. Erst im neuen Jahrtausend, um das Jahr 2002, erhielt das Stadion seinen heutigen Namen – als der Fußball in Norderstedt seine schwerste Zeit durchlebte, was schließlich zur Gründung von Eintracht Norderstedt führte.
Dennoch gab es auch im neuen Jahrtausend immer wieder neue Höhepunkte in der Stadiongeschichte: 2005 wurde erstmals ein Junioren-Länderspiel im Stadion ausgetragen, dem bis heute noch fünf weitere folgten, die allesamt zumeist eine nennenswerte vierstellige Zahl an Zuschauern angelockt haben. Am 6. Juni 2006 wurde das Edmund-Plambeck-Stadion sogar überregional bekannt, als die US-amerikanische Nationalmannschaft (welche ihr Mannschaftsquartier auf den Norderstedter Paul-Hauenschild-Plätzen aufgeschlagen hatte) an dieser Stelle ein öffentliches Training als Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in Deutschland vor 2000 Zuschauern durchführte. Außerdem wählte der Hamburger Fußball-Verband im Jahre 2007 das Edmund-Plambeck-Stadion als Spielort für das Eröffnungsspiel der Hamburg-Liga, das zwischen Eintracht Norderstedt und Barmbek-Uhlenhorst stattfand.
Der an der Einfahrt zum Parkplatz befindliche Stadionplan. |
Nachdem im Laufe des Jahres 2007 die Auflösung der Oberliga zur Saison 2008/09 beschlossen wurde und damit auch klar war, dass die Anforderungen bei einem Aufstieg in den überregionalen Fußball für die Eintracht hochgeschraubt werden würden, gab es interne Überlegungen, das Edmund-Plambeck-Stadion auf die verlangten 6500 Plätze auszubauen, wobei nicht klar war, wer für die Umbaukosten aufkommen sollte. Norderstedt griff in den folgenden Jahren jedoch nicht mehr in den Aufstiegskampf ein, weswegen es zu einem vergleichbaren Umbau nie kommen sollte, doch wurden währenddessen andere Vereine aufmerksam auf die Sportanlage, und so vereinbarte die Norderstedter Eintracht 2008 überraschend, dass der Hamburger SV II seine Regionalliga-Spiele fortan in Norderstedt austragen würde: Das Stadion wurde dafür regionalligatauglich umgebaut, erhielt dabei unter anderem einen Zaun als Spielfeldbegrenzung, und der HSV übernahm zu diesem Zweck einen Teil der Kosten. Eintracht Norderstedt profitierte dadurch ebenfalls, da der Verein selbst mittelfristig in die Regionalliga aufsteigen wollte, und nun bereits frühzeitig ein für die Regionalliga zugelassenes Stadion erhielt. Der HSV II blieb schließlich immerhin ein halbes Jahrzehnt in Norderstedt und verließ die Anlage erst im Jahre 2013, als Norderstedt endlich selbst den Aufstieg in die Regionalliga schaffte.
Im Sommer 2014 erhielt das Edmund-Plambeck-Stadion erstmals in der Stadiongeschichte eine digitale Anzeigetafel, die die Zuschauer fortan über Spielstand und Spielminute unterrichtete – und die standesgemäß mit dem offiziellen Eröffnungsspiel der neuen Regionalliga-Saison gegen den VfR Neumünster eingeweiht wurde. Außerdem spielte in der Saison 2014/15 die zweite Mannschaft des FC St. Pauli in Norderstedt, und obwohl das Team im folgenden Jahr das Stadion (auch aufgrund des geringen Zuschauerzuspruchs) wieder verließ, kehrte es 2017 wieder ins Edmund-Plambeck-Stadion zurück und spielt seither ununterbrochen an der Ochsenzoller Straße.
Mitte 2015 diente das Edmund-Plambeck-Stadion auch endlich wieder als Spielstätte im DFB-Pokal – der HSV Barmbek-Uhlenhorst, dessen heimischer Sportplatz in Barmbek nicht den Anforderungen des DFB entsprach, hatte sich für den Deutschen Pokal qualifiziert und zog hierfür nach Norderstedt um. 2016 und 2017 konnte jedoch auch die Eintracht seine DFB-Pokal-Gegner vor mehreren tausend Zuschauern im eigenen Stadion empfangen. Im Januar 2020 wurde die kleine fast sechs Jahre alte Anzeigetafel durch eine große LED-Anzeige ersetzt, die bei einem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg II erstmals in Aktion zu sehen war.
Die Haupttribüne des Edmund-Plambeck-Stadions (durch die gelben Stufen sind die Teilblöcke A1 bis A5 abgegrenzt). |
Besondere Spiele
Regulär spielt lediglich die 1. Herren von Eintracht Norderstedt im Stadion, wobei derzeit auch der FC St. Pauli II seine Heimspiele an der Ochsenzoller Straße ausübt. Alle anderen Mannschaften von Eintracht Norderstedt tragen ihre Spiele auf den benachbarten Kunstrasenplätzen der Sportanlage aus.
Als wichtigstes Sportstadion in der Stadt Norderstedt ist das Edmund-Plambeck-Stadion bei Fußballveranstaltungen in der Stadt natürlich grundsätzlich die erste Anlaufstelle. So fanden hier schon Länderspiele und DFB-Pokal-Spiele statt, aber auch einige Freundschafts- und Testspiele gegen Profivereine, die oft viele Zuschauer angelockt haben.
Nationalmannschaften im Edmund-Plambeck-Stadion | ||||
01.11.2005 | Freundschaftsspiel | Deutschland U20 – Litauen U21 | 3:0 (1:0) | 3100 |
20.11.2008 | Freundschaftsspiel | Deutschland U20 – Litauen U20 | 1:1 (0:1) | 1750 |
11.09.2013 | Vier-Nationen-Turnier | Deutschland U17 – Niederlande U17 | 2:2 (1:1) | 673 |
13.09.2013 | Vier-Nationen-Turnier | Niederlande U17 – Israel U17 | 3:2 (1:1) | 305 |
09.10.2017 | Freundschaftsspiel | Deutschland U20 – Schweiz U20 | 2:1 (1:0) | 1200 |
10.10.2019 | Freundschaftsspiel | Deutschland U20 – Polen U20 | 3:4 (3:2) | 2112 |
Ausländische Vereine im Edmund-Plambeck-Stadion | ||||
04.09.2019 | Freundschaftsspiel | FC St. Pauli – Aalborg BK | 0:2 (0:1) | 285 |
Professionelle Vereine im Edmund-Plambeck-Stadion | ||||
31.08.1975 | Freundschaftsspiel | 1. SC Norderstedt – Werder Bremen | 3:15 | 3000 |
17.08.1991 | DFB-Pokal | Hamburger SV II – Hallescher FC | 1:0 (0:0) | 640 |
24.09.1991 | DFB-Pokal | Hamburger SV II – Karlsruher SC | 0:1 (0:1) | 2560 |
26.08.1995 | DFB-Pokal | 1. SC Norderstedt – SG Wattenscheid 09 | 0:1 (0:0) | 1194 |
06.08.1999 | DFB-Pokal | 1. SC Norderstedt – VfB Stuttgart | 0:3 (0:2) | 4200 |
xx.08.2003 | Freundschaftsspiel | Eintracht Norderstedt – Hamburger SV | 2:15 (2:7) | 1535 |
23.01.2007 | Freundschaftsspiel | Hamburger SV – Altonaer FC 93 | abgesagt | |
Die Einnahmen des Spiels sollten an die A-Jugend der Eintracht gehen, doch HSV-Trainer Thomas Doll ließ das Spiel kurzfristig auf einen Trainingsplatz an der AOL-Arena verlegen, da ihm die Verletzungsgefahr im Edmund-Plambeck-Stadion zu hoch erschien. | ||||
09.08.2015 | DFB-Pokal | HSV Barmbek-Uhlenhorst – SC Freiburg | 0:5 (0:2) | 4607 |
21.08.2016 | DFB-Pokal | Eintracht Norderstedt – SpVgg Greuther Fürth | 1:4 (0:1) | 3650 |
13.08.2017 | DFB-Pokal | Eintracht Norderstedt – VfL Wolfsburg | 0:1 (0:0) | 4500 |
04.09.2019 | Freundschaftsspiel | FC St. Pauli – Aalborg BK | 0:2 (0:1) | 285 |
DFB-Pokal-Spiele im Edmund-Plambeck-Stadion | ||||
17.08.1991 | DFB-Pokal | Hamburger SV II – Hallescher FC | 1:0 (0:0) | 640 |
04.09.1991 | DFB-Pokal | Hamburger SV II – SG Bergmann-Borsig | 2:2 (1:1), V 0:0, E 6:5 | 1300 |
24.09.1991 | DFB-Pokal | Hamburger SV II – Karlsruher SC | 0:1 (0:1) | 2560 |
26.08.1995 | DFB-Pokal | 1. SC Norderstedt – SG Wattenscheid 09 | 0:1 (0:0) | 1194 |
06.08.1999 | DFB-Pokal | 1. SC Norderstedt – VfB Stuttgart | 0:3 (0:2) | 4200 |
09.08.2015 | DFB-Pokal | HSV Barmbek-Uhlenhorst – SC Freiburg | 0:5 (0:2) | 4607 |
21.08.2016 | DFB-Pokal | Eintracht Norderstedt – SpVgg Greuther Fürth | 1:4 (0:1) | 3650 |
13.08.2017 | DFB-Pokal | Eintracht Norderstedt – VfL Wolfsburg | 0:1 (0:0) | 4500 |
Gastvereine
Das Edmund-Plambeck-Stadion diente schon in einigen Saisons als Heimspielstätte für Mannschaften, die normalerweise nicht ihre Heimspiele im Stadion austrugen. Dies betraf bislang die beiden Zweitmannschaften der Hamburger Profivereine, aber einmal auch eine Norderstedter Jugendmannschaft (die am Saisonende sogar den höchsten Zuschauerschnitt der gesamten Liga hatte).
Gastvereine im Edmund-Plambeck-Stadion | |||||
2008/09 | Regionalliga Nord | Hamburger SV II | 17 Spiele | ∅ 471 | |
2009/10 | Regionalliga Nord | Hamburger SV II | 16 Spiele | ∅ 211 | (außer gegen den FC St. Pauli II) |
2010/11 | Regionalliga Nord | Hamburger SV II | 16 Spiele | ∅ 305 | (außer gegen die Red Bull GmbH) |
2011/12 | Regionalliga Nord | Hamburger SV II | 16 Spiele | ∅ 237 | (außer gegen den FC St. Pauli II) |
2012/13 | Regionalliga Nord | Hamburger SV II | 14 Spiele | ∅ 309 | (außer gegen Goslar, Oberneuland und St. Pauli II) |
2012/13 | U17-Bundesliga | FCEN U17 | 13 Spiele | ∅ 136 | |
2014/15 | Regionalliga Nord | FC St. Pauli II | 17 Spiele | ∅ 225 | |
2017/18 | Regionalliga Nord | FC St. Pauli II | 17 Spiele | ∅ 175 | |
2018/19 | Regionalliga Nord | FC St. Pauli II | 17 Spiele | ∅ 206 | |
2019/20 | Regionalliga Nord | FC St. Pauli II | 13 Spiele | ∅ 205 | (wegen der Corona-Pandemie wurde die Saison abgebrochen) |
Einlaufmannschaften
Corona sei Dank. |
In der Winterpause der Saison 2019/20 gab Eintracht Norderstedt bekannt, dass bei den Regionalliga-Spielen der Eintracht künftig jeweils zwei Jugendmannschaften gemeinsam mit den Spielern ins Stadion einlaufen würden. Diese Neuerung wurde eingeführt, um eine größere Verbundenheit der Norderstedter Jugendspieler zum Verein zu erreichen und zugleich auch Juniorenspielern anderer Vereine die Eintracht näher zu bringen, und war Teil eines neuen Jugendkonzeptes, das sich zum Ziel setzte, den Fokus bei den Junioren auch in Richtung Breitensport auszuweiten.
Fortan konnten sich Jugendteams von fünf- bis zwölfjährigen Kindern als Einlaufkinder bei Eintracht Norderstedt bewerben, wobei die Junioren während des Events ihr eigenes Trikot tragen würden und vom Stadionsprecher angekündigt werden. Auch für die Eltern wurde dabei an Anreiz geschaffen, da diese zu ermäßigten Preisen Einlass ins Stadion bekommen würden. Die Premiere der Einlaufkinder gab es schließlich im Februar 2020, aber aufgrund der einbrechenden Coronavirus-Pandemie und dem damit verbundenen Saisonabbruch konnte in der Spielzeit nur noch ein weiteres Spiel mit Einlaufkindern durchgeführt werden.
Einlaufmannschaften im Edmund-Plambeck-Stadion | |||
23.02.2020 | VfL Wolfsburg II | FC Türkiye (F-Jugend), SV Groß Borstel (F-Jugend) | 2:4 (1:0) |
08.03.2020 | SC Weiche Flensburg 08 | TuRa Harksheide (F-Jugend), Eintracht Norderstedt (G-Jugend) | 0:0 (0:0) |